BDP
Die BDP ist gegen den Beitritt der Schweiz zur EU. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass die Schweiz wirtschaftlich und gesellschaftlich eng mit den Ländern der EU verbunden ist. Der eingeschlagene bilaterale Weg ist gut für die Schweiz. Er wurde vom Schweizer Volk mehrmals bestätigt. Einige der Verträge sind gut, einige werden kritisiert, andere bedürfen einer Überarbeitung. Allerdings wäre es äusserst gefährlich, diesen bewährten Weg und damit auch unseren Wohlstand wegen einer unnötigen Initiative zur Begrenzung der Einwanderung aufs Spiel zu setzen.
CVP
Kein anderer Partner hat so stark zum Wohlstand in der Schweiz beigetragen wie die EU. Und auch die EU profitiert stark von der Schweiz. Wir wollen eine Beziehung mit der EU, die weder zum Nachteil der Schweiz noch der EU ist. Für die CVP ist klar: Die bilateralen Verträge sind nicht verhandelbar. Das Volk hat dazu mehrmals Ja gesagt. Sich in Europa frei bewegen, unsere Waren und Dienstleistungen ohne Nachteile in der EU verkaufen, der Austausch von Wissen - davon profitieren wir alle jeden Tag. Die CVP hat sich schon immer für den bilateralen Weg mit der EU ausgesprochen und isolationistische Angriffe abgewehrt. Somit lehnt die CVP auch die sogenannte Kündigungs-Initiative der SVP klar ab. Eine Beendigung der Personenfreizügigkeit hätte gravierende Auswirkungen für die Wirtschaft, die Forschung und die Arbeitsplätze in der Schweiz: Alle anderen Marktöffnungsabkommen sowie das Forschungsabkommen mit der EU würden wegfallen.
FDP
Der bilaterale Weg garantiert einen massgeschneiderten Zugang zum EU-Binnenmarkt, ohne dass wir der EU beitreten müssen. Er hat den Menschen in der Schweiz Arbeitsplätze, Wachstum und Wohlstand gebracht und ermöglicht Hunderttausenden das Leben und Arbeiten in der EU/EFTA. Die Kündigungsinitiative der konservativen Abschotter greift diesen Erfolgsweg direkt an. Es ist wichtig, dass die Schweiz auch in Zukunft auf hochqualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland zählen kann. Gleichzeitig nimmt die FDP aber die Sorgen vieler Schweizerinnen und Schweizer bezüglich der Zuwanderung ernst. Darum wollen wir Missbräuchen und negativen Auswirkungen entschieden begegnen: Sozialtourismus ist zu bekämpfen, der Familiennachzug bei der Einwanderung aus Drittstaaten zu beschränken und Missstände im Asylbereich sind zu beheben.
GLP
Wir wollen die bilateralen Verträge nicht nur erhalten, sondern weiterentwickeln. Die GLP steht als einzige Partei seit Beginn aus Überzeugung für ein Rahmenabkommen ein.
Grüne
Die Schweiz ist Teil Europas. Als europäische Partei setzen sich die Grünen für ein nachbarschaftliches Verhältnis zwischen der Schweiz und der EU ein. Der bilaterale Weg kommt sowohl den Bürgerinnen und Bürgern in der Schweiz wie denjenigen in der EU zugute. Wir wollen, dass die Zusammenarbeit gestärkt wird, insbesondere bei Bildung, Forschung und Umweltschutz. Aber es ist auch klar: Eine gute Nachbarschaft braucht verlässliche Spielregeln. Ein Rahmenabkommen mit der EU ist für die Weiterentwicklung des bilateralen Wegs zwingend. Die Öffnung gegenüber Europa ist in einer Volksabstimmung aber nur mehrheitsfähig, wenn die flankierenden Massnahmen zur Personenfreizügigkeit nicht geschwächt werden. Um von der EU einen besseren Schutz gegen Lohndumping zu erhalten, soll die Schweiz bei der Steueramtshilfe und den Massnahmen gegen Steuerdumping endlich vorwärts machen.
SVP
Die Steuerung und Kontrolle der Zuwanderung ist von grosser Wichtigkeit. Seit Einführung der Personenfreizügigkeit hat die Schweiz netto über 1,1 Millionen Zuwanderer aufgenommen. Der Druck auf die Löhne und Arbeitsplätze ist spürbar, speziell für die über 50-Jährigen. Deshalb will die SVP mit ihrer Begrenzungsinitiative das Recht auf freie Zuwanderung beschränken. Die gegenseitigen guten Handelsbeziehungen mit der EU sind beizubehalten.
SP
Die grossartige Errungenschaft der Personenfreizügigkeit – europaweit arbeiten und sich niederlassen zu können – muss unbedingt erhalten bleiben. Die europäische Integration ist das Fundament von Frieden und Wohlstand in Europa und die Schweiz Teil davon. Es kann aber nicht darum gehen, dass Firmen möglichst viel Personal im Ausland rekrutieren. Vielmehr muss der Fachkräftemangel durch massive Investitionen in der Bildung bekämpft werden. Der Pool von geeigneten Arbeitnehmenden wird auch vergrössert, wenn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf steigt, sowie Frau und Mann endlich gleiche Löhne erhalten. Die Arbeitsmarktintegration soll mit zusätzlichen Massnahmen für die nachholende Bildung von Migranten und Migrantinnen erhöht werden sowie durch zusätzlichen Schutz der über 50-Jährigen. All dies wirkt der Neigung der Wirtschaft entgegen, Arbeitskräfte alleine im Ausland zu suchen.
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