Herausgepickt
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Stress, 41 Jahre alt, ist für den Schweizer Rap, was Stephan Eicher für den Schweizer Rock ist: gleichermassen bekannt wie unverkennbar. In diesem Jahr bringt er sein siebtes Album heraus. Für den Junggebliebenen, geboren an der baltischen Meeresküste, entspringt die Energie des Hip-Hop im Übrigen dem Rock, nicht dem schwarzen Groove. «Ich bin einfach Rock, ich bin in den Blocks von Estland aufgewachsen. Viel Kriminalität gab es nicht, denn kriminell war der Staat. Wir standen Schlange für Toilettenpapier und Brot und mangels Alkohol tranken die Menschen Kölnischwasser.» Und Lausanne? «Dieser Ort war für mich ein sicherer Hafen», erzählt der Rapper in einer Sendung von La Première.
Die Schweiz, das Geld, Stress spricht darüber mit einer so unverfrorenen Ironie, dass das Zuhören Spass macht. Man kritisiert ihn dafür, dass er Werbung für Coca-Cola gemacht hat. Diesen Entschluss verteidigt er und macht sich lustig über ein Land, das Stars nicht mag. «Du hast Platten verkauft? Das ist ein Problem! Du wirbst für Coca-Cola? Das ist ein Problem! «Für mich aber war es, als ich 15 war, das Grösste, eine Cola zu trinken», erklärt er.
Stress, den es mittlerweile nach Zürich verschlagen hat, ist glühender Verfechter einer bunten Schweiz. Das hat er die Welt seinerzeit mit feindseligen Parolen wissen lassen. «In der Deutschschweiz gibt es viel populistische Stimmen», bedauerte er mit einem Seitenhieb gegen manche seiner Rapperfreunde. «Einige machen sogar Jutz! Also jetzt mal ehrlich: Jutz – das geht doch gar nicht! Wir kommen aus der urbanen Musikszene, Vielfalt ist unsere Kultur!» Engagierter Businessman? Das könnte das Oxymoron zur Beschreibung dieses lebhaften Burschen sein.
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