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Die reichen Ausländer und die Steuergerechtigkeit

02.10.2014 – Jürg Müller

Um Steuern, um Gerechtigkeit und um wohlhabende Ausländer geht es am 30. November: In der Schweiz wird über die Zukunft der Pauschalbesteuerung abgestimmt. In den Diskussionen geht es emotional zu und her.

Bis vor wenigen Jahren störte sich kaum jemand an der Pauschalsteuer, die in der Schweiz seit 150 Jahren bei wohlhabenden Ausländern angewandt werden kann. Zum Thema wurde sie erst, als 2009 auf Betreiben der Alternativen Liste (AL), einer linken Kleinstpartei, die Steuer mit einer Volksinitiative im Kanton Zürich abgeschafft wurde. In der Folge zogen die Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Schaffhausen und Appenzell-Ausserrhoden nach. Nun versucht die AL, unterstützt von Sozialdemokraten und Gewerkschaften, die Steuer auf Bundesebene zu eliminieren. Abgestimmt über die Initiative, die «das skandalöse Steuerprivileg ausländischer Millionärinnen und Millionäre» abschaffen will, wird am 30. November. Der Bundesrat und die Parlamentsmehrheit sind gegen die Abschaffung, weil sie «ein wichtiges standortpolitisches Instrument mit volkswirtschaftlicher Bedeutung» beibehalten wollen.

Druck auch von der OECD

Die Gegner der Pauschalsteuer stört es, dass nicht Einkommen und Vermögen der reichen Steuerpflichtigen berücksichtigt werden, sondern ihr Lebensstandard und ihre Wohnkosten. Anrecht darauf haben nur Ausländer, die in der Schweiz leben, aber hier nicht erwerbstätig sind. Gemäss den neusten verfügbaren Zahlen von Ende 2012 gibt es landesweit 5634 Pauschalbesteuerte und Steuererträge von insgesamt 695 Millionen Franken. Das entspricht etwas mehr als einem Prozent des gesamten Ertrags aus Einkommens- und Vermögenssteuern in der Schweiz.
Der Druck auf die Pauschalsteuer kommt nicht nur von links. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) fordert die Schweiz ebenfalls auf, diese Steuerart abzuschaffen. Ganz wohl scheint es auch den Verfechtern der Pauschalbesteuerung nicht mehr zu sein: 2012 beschlossen die eidgenössischen Räte eine Verschärfung und eine Erhöhung der Bemessungsgrundlage.
Aber weiter will man dann doch nicht gehen: Der Zuger Regierungsrat und Präsident der kantonalen Finanzdirektoren, Peter Hegglin, warnt
davor, «das Kind mit dem Bad auszuschütten», denn die Aufwandbesteuerung sei «volkswirtschaftlich und ­regionalpolitisch bedeutsam». Die Aufhebung würde speziell Berg- und Tourismusregionen stark treffen. Nicht nur die fiskalische Bedeutung für die Gemeinden in diesen Regionen sei sehr gross. «Noch bedeutender als die Steuereinnahmen sind die Beschäftigungswirkungen, die in diesen Regionen von der Aufwandbesteuerung ausgehen», sagt Hegglin. Tausende, ja Zehntausende von Arbeitsplätzen in Regionen abseits der grossen Zentren gebe es dank dieser Steuer. Denn die Reichen würden viel investieren und konsumieren.

Raffinierte Steuerhinterziehung

Für SP-Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer dagegen «verletzt die Pauschalbesteuerung krass den Grundsatz der Rechtsgleichheit, weil der Verfassungsgrundsatz der Besteuerung nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit missachtet wird». Eine seriöse Steuerbemessung könne sich unmöglich nach den Lebenshaltungskosten richten, sondern nur nach Einkommen und Vermögen; andernfalls werde dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet. Ikea-Gründer Ingvar Kamprad «zahlte in der Waadt bis zum Wegzug auf ein Vermögen von über 30 Milliarden Franken lächerliche 200?000 Franken Steuern im Jahr», sagte Leutenegger Oberholzer im Nationalrat. Und: «180 Superreiche in Gstaad, die pauschalbesteuert sind, zahlen ganze vier Millionen Franken Steuern.» Die Pauschalbesteuerung sei «nichts anderes als eine besonders raffinierte Spielform der Steuerhinterziehung».
Nicht sehr klar sind die Folgen eines Verbots der Pauschalsteuer. Da Pauschalbesteuerte sehr unterschiedlich über die Schweiz verteilt sind, schätzt der Bundesrat die Auswirkungen einer Abschaffung «insgesamt zwar als gering» ein, «für einzelne Kantone und Gemeinden dürften sie aber durchaus ins Gewicht fallen». Rund die Hälfte der etwa 200 einst Pauschalbesteuerten im Kanton Zürich sind nach der Abstimmung 2009 weggezogen. Bekannt ist der Fall des russischen Oligarchen und Multimilliardärs Victor Vekselberg, der den Kanton Zürich Richtung Zug verliess, wo er nun ebenfalls pauschalbesteuert ist.
Roger Keller, Sprecher der Finanzdirektion des Kantons Zürich, macht gegenüber der «Schweizer Revue» auf ein bemerkenswertes Phänomen aufmerksam: Von den im Kanton verbliebenen Ex-Pauschalbesteuerten hätten 55 mehr und 47 weniger Steuern bezahlt als unter dem Regime der Pauschalsteuer.

Jürg Müller ist Redaktor der «Schweizer Revue»

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Kommentare :

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    Fabian 02.11.2014 um 05:23
    Quand j'ai vu que Schumacher payait moins d'impôts que moi, je suis parti meme si j'avais réussi a me placer parmi le top 1% des contribuables. Je ne vois pas pourquoi je devais me farcir 60 heures de travail par semaine, parfois plus, plus l'armée (oui l'armée) et pouvoir commencer a gagner ma vie au mois d'août (les 7 premiers partaient aux impôts) pour que des riches en profitent quasiment gratuitement. Maintenant je paie mes impôts en Californie avec le soleil en prime. Et si on veut vraiment être equitable et Euro compatible, instaurons une flat tax mais pour tout le monde. Tout autre solution a des relents de Marxisme; de chacun selon ses capacités, a tous selon leurs besoins (j'ai besoin d'une Porsche, décapotable si possible).
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    Franck Goetz 31.10.2014 um 00:20
    En lisant certains commentaires ici... je vois que la jalousie de certains est forte. Fred, Nicolas Desagher et les autres de la gauche (qui préfèrent prendre l'argent des riches pour le partager avec ceux qui ne bosse pas 18h par jours pour réussir).. allez vivre en France. Regardez ce que la gauche a faite a ce pays. Vous pensez vraiment pas que ces "riches", qui n'utilisent aucune structure dont un(e) suisse(sse) a droit, car ils payent tous le reste ne vont pas partir? La gauche prend l'exemple de Zurich... en effet jusqu'a 2011 cela allait, car une des personne qui etaient sous forfait est resté.. mais elle est parti après 2011. Avez vous vu les chiffres de 2013 pour Zurich?
    Autre choses:
    a) qui va payer le reste des pertes que ces "riches" payent une fois qu'ils partent? Car certains vont partir. Ils en ont marre d'avoir bosser pendant 35ans, 17hrs par jours, pour que les etats mal géré en profite. Ces pays comme le Portugal, Monaco, Malte et même l'Angleterre et pleins d'autres vont se frotter les mains si elle passent....
    b) qui va engagé les employés (environs 22'000) qui seront au chômage? C'est vous qui allez payer leur chomage grace a vos impots.
    c) qui vont aller dans les bons restaurants, faire de la philanthropie, garnir les musées, mettre leur enfants dans les meilleures écoles suisses réputer mondialement, etc, etc?

    Et je peux encore continuer..

    Tous cela pour quoi? Pour certain petits, frustrés et jaloux qui n'ont pas réussi dans la vie puissent se venger... ou pire, s'agenouiller devant les autres états européens pour leur faire plaisir, car eux n'arrivent pas a fair aussi bien que la suisse donc préfèrent faire de l'intimidation a ce petit, beau et puissant pays qui est la Suisse...
    Si cette votation passe... comme disent la plupart des intellectuels, la suisse va se mettre un auto-goal dont elle va souffrir a long terme.

    Si la votation ne passent pas? Cela ne changera rien, au contraire, cela va attirer plus de monde, qui ne fera qu'élever la charisme de la Suisse.

    Autre choses... lisez les petites lignes de cette proposition, et vous verrez qu'il y a encore autres choses qui touchent tout le monde... mais si vous etes pas au courant de ca, vous ignorer la vrai raison de cette votation et ne focaliser que sur les forfaits de ces riches.
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    Peter 29.10.2014 um 21:49
    "...the founder of Ikea, “paid the canton of Vaud a ridiculously low 200,000 Swiss francs a year in tax on assets of over 30 billion until he moved away”
    Ridiculously low? What sort of public services was he using to justify even that amount?
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    Joseph. 29.10.2014 um 00:02
    Wealthy foreigners bring monies into our country at absolutely no cost to anyone. They did not rely on the social system for education, work, housing, medical care or any other social benefit available to the Swiss born. Generally they are good 'citizens' while here, they spend their money here, they buy a house here, they shop, go on holidays skiing, eat in our restaurants, etc, and yes they pay taxes.
    Their sin? they brought money with them.
    Now idiots (left leaning politicians, and brainless leftist wannabees) figure the equity they bring is not enough, want to penalize them for bringing it with them. So, let me advise you, Socialism is dying. Just as Communism in China and Russia is doing. Frankly, it is the ignorance of capitalism as defined by the Austrian School of Economics (as opposed to socialist modern interpretation) that is so sad.
    Doesn't say much about the present educational system does it? Conclusion? Stupidity is alive and well.
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    J Clemens 26.10.2014 um 19:22
    The increasing international persecution of rich people by greedy, grasping governments, who manage so poorly the money they raise that they then plunder and rape with any excuse anyone who has managed their own resources better, is an international disgrace and makes mockery of Western nations' claims to respect their citizens' rights.
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      walt 28.10.2014 um 03:55
      Couldn't agree more with you! More and more Western Governments turning authoritarian, while all along insisting on upholding democrating principles. When will people finally figure this out and iniciate change?
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    eitel Krohn 26.10.2014 um 03:09
    Hoffentlich kommt es so weit das die schweitz mall endlich nachlæsst alle gauner ihr geld ohne weiters plaziern, und nicht nur gesetzlich. Sondern es solo je alle nachweisen die quelle des vermögenn...... Eitel krohn aus Paraguay latín america
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    Fred P 26.10.2014 um 01:54
    Why is Switzerland increasingly shooting itself in the foot? It's so sad. This system is extremely interesting for small communes in the tourist regions, and the local economy greatly benefits. Why should people from the large cities, who are not affected by this either way, decide?
    Let's face it: wealthy foreigners have choice, if we keep making it less attracrive for them, they can go elsewhere. The current system is well balanced: these people are not allowed to work, and therefore don't compete for jobs with locals. The acquisition of real estate in Switzerland is also (rightly in my view) restricted, preventing the kind of speculation that puts locals out of the market you can see in London, Monaco or Singapore.
    The present system works well, doesn't harm anybody and greatly helps some regions. Abolishing it would be a regrettable own goal.
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    Tony 25.10.2014 um 18:15
    I find it extremely misleading to be characterizing this whole situation as a "flat-tax" rather than a "lump-sum tax" debate. In any other context, a flat-tax is a fixed income tax rate applied to all taxpayers. Switzerland for the most part has progressive income taxation. The lump-sum tax is an option some can take to base the amount of income tax one pays on their living expenditures (rent or boarding multiple).
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    Fred 25.10.2014 um 10:13
    Effectivement ces mesures sont immorales et doivent cesser. Si elles pouvaient se justifier il y a 150 ans, ces mesures fiscales vont totalement à l'encontre de l'éthique dans l'économie mondialisée d'aujourd'hui. La Suisse ne peut pas servir de refuge aux élites qui ont construit leur fortune grâce aux infrastructures et aux services d'un territoire mais refuser de contribuer à proportion de ce qu'ils ont reçu au financement de ces mêmes services et infrastructures. Certes il y a bien d'autres pays qui peuvent abriter ces indélicats fortunés, mais notre pays se grandira aux yeux de monde de faire sa part pour ne plus participer à ceci. Maintenant, il est clair que si cela est fait brutalement, certains de nos territoires en souffriront, d'autant plus si la mesure ne concerne que certains cantons et instaure une concurrence fiscale au sein même de la confédération. Il faut donc que l'administration fédérale fasse son travail d'évaluation des conséquences d'un tel changement et propose des mesures progressives et une compensation pour les territoires qui vivent d'une sorte de rente de la fortune mondialisée. Il faut également que la diplomatie, renforcée par l'exemple donné à l'intérieur, participe à faire pression sur les paradis fiscaux du monde, afin qu'enfin les riches paient partout une contribution au fonctionnement des territoires qui ont permis de bâtir leur fortune équitable et proportionnée à leurs moyens.
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    Marco Winkler 24.10.2014 um 23:04
    Je ne comprends même pas le débat. Parce que... D'une part de telles mesures sont immorales. Et de l'autre, elles sont peu efficaces : 1% des impôts! Au secours, nous allons faire faillite ! Et si certains cantons perdent au jeu, il devrait être possible de limiter la casse par péréquation. Profitons-en maintenant avant que la part de ces recettes augmentent et deviennent plus difficiles par la suite à supprimer.
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    Claude Laplace 23.10.2014 um 19:34
    Parce que d'autres volent leurs populations, cela nous donne le droit de voler ? Par ces forfaits iniques, nous contribuons à la misère du reste du monde. Pour quelques dollars de plus ... écoeurant ! J'aimerais pouvoir cesser un jour d'avoir honte d'être Suisse. Il est temps de laver notre linge sale. L'OCDE nous le demande. C'est l'occasion.
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    Jacques Chevasson 23.10.2014 um 18:56
    La Suisse est un soulagement à la persécution politique des fortunés. Pourquoi vouloir changer aujourd'hui !...Jalousie vraisemblable de ceux qui localement profite le plus de ce capital utilisé par la confédération. Si ces revenus partent augmentons les impôts a ceux qui réclame une telle mesure. Si certains pays étaient plus équitables avec ceux qui produisent de la richesse ,ils resteraient chez eux et ne viendraient pas chez nous.
    La Russie entre autres moins regardants risque d'accueillir a bras ouverts cette aubaine.
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    Carlos 23.10.2014 um 17:01
    Ne touchons pas à nos traditions! Cela fait 150 ans que ça dure! Allons arrêtons de faire l'autruche! Ils font travailler énormément de gens autour d'eux et nous avons besoin des riches, mince.
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    Desagher nicolas 23.10.2014 um 14:50
    La criminalité fiscale est un fait ! L'encourager par des lois même anciennes nous rend elle coupable ? Néanmoins je ne pense pas qu'il s'agit juste d'agitation de la gauche, mais bien de justice international et de moralité. Ne nous étonnons pas si de nombreux requérant tape à la porte de la Suisse, fuyant des pays ravager par la corruption et la pénurie de capitaux. Si les grandes sociétés ne payent pas leurs impôts dans ces pays, c'est que des paradis fiscaux le leur permettent. Arrêtons de voler aux autre pays, les résultats de grandes fortunes et la fiscalité qui en découle ! Je ne suis pas un citoyen voleur !
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    NPSmith 21.10.2014 um 13:52
    The final sentence of this article is about all one needs to know. The rest is just left-wing agitation.
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      G. Béranger 21.10.2014 um 21:10
      tuer la poule aux oeufs d'or pour avoir un oeuf de plus tout de suite, c'est une solution à court terme et une erreur à long terme.Quant au côté moralisateur de ceux qui proposent ce genre d'attitude il rappelle furieusement l'attitude des socialistes français ou des Grünen allemand, plus prompts à dénoncer qu'à construire.Ces gens iront ailleurs et tant pis pour nous.
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    U. Bühler 17.10.2014 um 17:07
    Hm, kann ich alles im roten Begleitheft zur Volksabstimmung nachlesen. Schade. Interessant wäre echter Journalismus mit Gegenüberstellungen von Fakten und Aufdecken von Sachverhältnissen die nicht bekannt sind bzw. verschwiegen werden...
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    T F 16.10.2014 um 10:20
    zum lesen
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