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Wie soll die schweizerische Asylpolitik ausgerichtet werden? Über diese Frage wird das Volk am 5. Juni 2016 entscheiden. Die von der SVP erzwungene Abstimmung dürfte zu einer sehr herausfordernden Debatte über den Umgang mit Geflüchteten führen.
Hunderttausende aus Kriegsgebieten und Krisenregionen Geflüchtete suchen derzeit Schutz in Europa. Das berührt auch die Schweiz. Und die Entwicklung ist sehr volatil: Das Staatssekretariat für Migration musste die Flüchtlingszahlen letztes Jahr laufend nach oben korrigieren. Ende 2015 wurden schliesslich 40 000 in die Schweiz geflüchtete Menschen gezählt – besonders viele aus Eritrea (10 000), Afghanistan (8000), Syrien (5000), Irak (2000) und Sri Lanka (2000). Die Zahl der Flüchtlinge liegt ähnlich hoch wie während der Kriege im ehemaligen Jugoslawien.
Auch 2016 dürften gemäss Einschätzungen der Migrationsexperten des Bundes erneut rund 40 000 Menschen Zuflucht in der Schweiz suchen. Angesichts der jüngsten Entwicklungen ist das womöglich eine zurückhaltende Annahme. Denn: Die Staaten im Südosten Europas versuchen seit Anfang dieses Jahres verstärkt, sich gegen den Strom der Flüchtenden abzuschotten. Und im Februar signalisierte Österreich, die Durchlässigkeit seiner Südgrenze für Flüchtlinge deutlich einschränken zu wollen. Diese Ansage könnte dazu führen, dass mehr Flüchtende die Route über den Balkan meiden und stattdessen versuchen werden, über Italien nach Europa zu gelangen. Damit wäre auch die Schweiz als Nachbarland Italiens wieder näher am Geschehen.
Das Asylwesen wird ungeachtet des Laufs der Dinge ganz weit oben auf der politischen Agenda der Schweiz bleiben, denn inzwischen ist das von der SVP ergriffene Referendum gegen das revidierte Asylgesetz zustande gekommen. Mit den eingereichten 65 000 Unterschriften erzwingt die Partei also, dass das Volk über die von Bundesrat und Parlament mit grossem Mehr unterstützte Gesetzesrevision befinden kann.
An welchen Fragen sich die Abstimmungsdebatte entflammen wird, ist naheliegend. Im Fokus der Revision stehen nämlich zwei Kernanliegen. Einerseits soll das sich heute manchmal über Jahre hinziehende Asylverfahren künftig in der Regel nur noch 140 Tage dauern. Das hohe Tempo hat zum Ziel, sehr viel rascher Klarheit zu schaffen, wer mit der Aufnahme rechnen kann und wer nicht. Anderseits sollen die kurzen Fristen mit einer Sicherung gegen Fehlentscheide ergänzt werden: Asylsuchende sollen einen kostenlosen juristischen Beistand beiziehen dürfen. So sollen rechtsstaatlich korrekte Entscheide garantiert werden. Genau diese juristische Hilfestellung erachtet die SVP aber als maximal überflüssig: Sie spricht von «Gratisanwälten für alle» und sagt, damit werde nur eine enorme Hilfswerk- und Juristenindustrie aufgebläht. Die Partei erhofft sich die genau diametrale Entwicklung: eine generell restriktivere Politik mit wesentlichen Einschränkungen des Rechts auf Asyl.
Sollte das Volk am 5. Juni 2016 der SVP folgen und sich gegen das revidierte Asylgesetz aussprechen, wäre nicht nur der umstrittene «Gratisanwalt» vom Tisch, sondern fürs Erste auch die kürzere Verfahrensfrist. Dabei ist die Problemlage offensichtlich, wie die Zahlen zeigen: Von den 40 000 eingereichten Asylgesuchen wurden 2015 erstinstanzlich nur deren 28 000 beurteilt. Der Berg hängiger Dossiers wuchs auf 30 000 an. Das befeuert die Dauerdebatte über die Frage, wie die negativen Folgen langer Verfahren vermindert werden könnten. Die breit geteilte Erkenntnis: Schlecht integrierte Flüchtlinge, die sich in einer endlos scheinenden Warteschlange befinden, führen zu hohen sozialen Kosten für die Schweiz und zu schlechten Integrations- und Entwicklungsperspektiven jener, die ohnehin in der Schweiz bleiben werden. Justizministerin Simonetta Sommaruga (SP) wirbt deshalb dafür, jenen, denen die Schweiz Schutz gewährt, den Zugang zum Arbeitsmarkt oder zu Praktikumsplätzen zu erleichtern. Die heute sehr hohen Hürden in diesem Bereich möchte sie abbauen. Das ist das Gegenteil dessen, was die SVP mit ihrem Referendum anstrebt.
Bild Sollen Asylsuchende einen kostenlosen juristischen Beistand beiziehen dürfen? An dieser Fragen scheiden sich die Geister. Foto HEKS/Sabine Buri
Kommentare
Kommentare :
I am shocked how may Swiss living abroad are talking this negativ about asylum seekers in Switzerland. You are all living in a "foreign" Country and expected you be more open minded towards People that are different than you!
I am living in Country where People can disappear in prison for no reason and no Family member neither a lawyer is informed about it - it is a horrible life to live in fear. For sure it has to be clearly distinguished why the Person seeks Asylum. Would you like to deal with the government which language and law you do not understand? it is important that an asylum seeker is informed by lawyer. And did you ever wait for a life changing decision? How was that?
Inwiefern all die asylsuchenden Muslime wirklich Flüchtlinge sind, weiss Ich leider nicht. Sicher ist jedoch, dass eine grosse Anzahl von Christen in Irak und Syrien unter starkem islamischem Extremismus leidet. Noch vor zwölf Jahren waren es rund 10%, heute kaum 1% der Bevölkerung. Noch gäbe es viele andere Nationen mit ähnlichen Probleme, die niemals erwähnt werden. Diese Leute sind nach meiner Ansicht Flüchtlinge, die die Schweiz aufnehmen sollte, da sie sich besser an unsere Kultur anpassen.
Sie sind fast alle Anhänger des Islams der einen Anspruch auf Weltherrschaft erhebt und alle Bereiche des Lebens zu kontrollieren versucht. Glaubt ihr tatsächlich das eine Integration dieser Menschen auch nur im Ansatz möglich ist? Das wollen diese Leute garnicht, sie sehen sich zu allerst als Moslems und grenzen sich ab...sie sind von einem Überlegenheitsgefühl gegenüber den "Ungläubigen" geprägt. Es werden sich Parallelgesellschaften bilden in denen eigenes Recht herrscht und es wird dann an der Durchsetzung der Sharia gearbeitet werden da sie die weltlichen Gesetze der Schweiz nicht anerkennen. Der Islam und die aus ihm stammende Ideologie schafft die gesellschaftlichen Spannungen und Konflikte im nahen Osten und wird diese zu uns importieren. Unter diesen Bedingungen sollte sich die Schweiz genau überlegen wen und wie lange sie die Leute aufnimmt...Viel Dankbarkeit ist langfristig nicht zu erwarten wie man in Belgien, Frankreich, Dänemark etc sehen musste...! Asyl sollte wieder eher als zeitlich begrenzter Schutz vor körperlichen Gefahren verstanden werden und nicht als Recht zur dauerhaften Ansiedlung...
Ich finde. Die Schweiz sollte mit Organisationen wie Open Door zusammen arbeiten, welche die Lage der Leute in Sirien kennt. Die wissen auch, welches wirkliche Flüchtlinge sind.
Auch damit haben Sie recht, nur Der Club of Rom hat vor ça
50 Jahren gerade eben vor dieser Flüchtlingsituation gewarnt. Jedoch
All die schönen Memoranden sind in der Schublade ungelesen
versorgt worden und heute tut sich Europa schwer mit der Situation zurechtzukommen. Da ist keine, auch nur die win-
zigste Vorbereitung auf die Situation, die nun einmal vor-
herrscht getan worden. Geschweige denn Massnahmen und Re-
geln für eine Integration.
Mehr noch, wenn diese Integration auch nur in kleinen De-
ails schiefläuft freut sich der IS für Gratiszulauf von Kämpfern. Die er schon heute, dank der finanziellen Un-
terstützung der Saudis, erfolgreich durchführt.
Und keiner bemerkt etwas...........
Wer hat den nahen Osten vor knapp 100 Jahren quer durch alle Ethnien und Religionen aufgeteilt?
Wer hat dem Atatürk (türkischer Staatsgründer)vor knapp 100 Jahren durchgelassen, dass er den vertraglich vereinbarten Kurdenstaat nicht eingeführt hat?
Wer hat die 1958 im Iran bestehende Demokratiebewegung unter Mossadegh mit der CIA abgewürgt und den Schah Reza
Palehi eingesetzt?
Die letzte Frage können Sie wie folgt beantwortern der Ami
mit dem Briten. Für die restliche Situation gibt es nur einen Hauptverantwortlichen, den Westeuropäer.
vielen Dank für das Kompliment, als liberaler Sozialist (..."liberal socialist"...) bezeichent zu werden betrachte ich als Kompliment.
Übrigens funktioniert es nicht mal hier im deusch-schweizer Grenzgbiet die Leute in ihrem Land zu halten. Die grenznahen Städte auf deutscher Seite werden von schweizer Einkaufstouristen geflutet weil es billiger ist in der EU einzukaufen als in der Schweiz. Haben wir übrigens vor Jahren auch schon umgekehrt gemacht, da waren manche Dinge in der Schweiz günstiger und in besserer Qualität zu bekommen als in Deutschland. Worauf ich hinaus will ist, dass es immer Wanderungsbewegungen geben wird solange wirtschafliches Ungleichgewicht besteht. Im politsch/gesellschaftlichen Kontext gilt das noch viel mehr. Eine Lösung habe ich zunächst nicht zu bieten, aber als Ingenieur versuche ich zuerst mal herauszufinden was das Problem ist.
Es geht dabei letzendlich immer um Menschen in prekärer Situation und da sind zuerst und vor allem Anderen die Massstäbe der Humanität anzulegen.
P.S. Ich schreibe hier auf Deutsch, da das meine Muttersprache ist. In Englisch könnte ich meinen Standpunkt nicht so sicher und klar artikulieren. Ich verstehe aber sehr gut was hier in Englisch geschrieben wird.
Das ist doch eine typische Neid-Debatte!
Da sind wir satten und zufriedenen Wohlstandsbürger die in politscher und wirtschaflicher Sicherheit leben und wir haben Angst, dass und was weggenommen wird, was ja de facto nicht so ist.
Leider wird dabei der Faktor Meschlichkeit und das chrisliche Gebot der Nächstenliebe völlig ausgeblendet. Flüchtlinge werden dann pauschal als Wirtschaftsflüchtlinge diffamiert und dabei wird verleugnet, dass diese Leute aus Verhältnissen fliehen, die von userem Wohlstand mit verursacht werden.
Das Recht auf Asyl ist ein Menschenrecht und dem sind alle verpflichtet. Die Bereitstellung von kostenlosem juristischen Beistand für Leute, die sich diesen finanziell nicht leisten können ist für eine Rechtstaat selbstverständlich. Wenn nur noch der Recht bekommt, der genügend Geld hat ist das kein Rechtstaat mehr.
Im Übrigen sollte sich jeder Bürger fragen, ob eine von einem Milliardär gegründete und dominierte Partei wie die SVP überhaupt die Interessen des so genannten "kleinen Mannes" vertritt, oder doch nur der Besitzstandswahrung der so genannten "oberen 10000" dient.
Viele Grüße aus dem Landkreis Konstanz, Deutschland
Bitte erlauben Sie mir, dass ich Sie beim Wort nehme.
Beweisen Sie mir doch bitte, aus was für Positionen sich die von Ihnen erwähnten CFR 60'000.-/Flüchtling zusammensetzen. Da bin ich aber gespannt.
Bitte belastbare Zahlen und Fakten.
Das SVP-Programm besteht ja nur aus Vermutungen.
mfG
Erwin Balli
benötigte Zuwanderung, vorzuweisen. Gilt doch die Regel
SVP gleich rechtspopulistische Panikmache. Daraus folgt was auch immer von dieser Partei vorgelegt wird dorthin zu beförden, wo es hingehört, in die Toilette und zweimal spühlen.
Wer die letzten Jahre nicht verschlafen hatt,der kommt zu einer anderen Einschätzung.Es kann doch nicht sein das den Schweizern die Leistungen gekürzt werden und Leute die nichts in der Schweiz verloren haben, pro Monat 60'000.-- kosten sollen und nun noch oben drauf Gratis Anwälte.Auch das EU Desaster punkto Füchtlingen,selbst nach Italien darf man diese Flüchtlinge einfach zurück schicken!! Entscheid Europäischer Gerichtshoff.Diese gratis Anwälte werden schon dafür sorgen das ihr Futtertrog voll bleibt.Deshalb ist es gut so das die SVP das Reverendum ergriffen hatt,jetzt kann das Volk entscheiden was es will.Der Versuchs Betrieb dürfte ohnehin schön gefärbt dar gestell sein.
Aber eigentlich bin ich ja irrtümlich auf der Homepage der Revue gelandet, denn nach den schwer verdaulichen Kommentaren zur letzten Ausgabe habe ich mir geschworen, hier nicht wieder vorbeizuschauen.
Hier der Link dazu:
https://www.sem.admin.ch/sem/de/home/aktuell/news/2016/2016-03-14.html
Und hier der Kommentar der NZZ (nicht gerade ein linkes Blatt):
http://www.nzz.ch/schweiz/aktuelle-themen/beschleunigte-asylverfahren-gerechter-guenstiger-schneller-ld.7501
Es ist also genau umgekehrt zur Angst der SVP-Leute: Das Verfahren wird durch Gratisanwälte beschleunigt und über die Zeit gerechnet sogar günstiger! Es rekurrieren nämlich WENIGER, nicht mehr Flüchtlinge, wenn sie verstehen, dass ihr Gesuch keine Chance hat.
because the Koran tells them not to.