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  • In eigener Sache

Wie steht es um die Stimmung gegenüber der Fünften Schweiz? – Sechs Antworten

31.01.2025 – Interview: Denise Lachat

Die Redaktion der «Schweizer Revue» hat sechs Politikerinnen und Politiker zur Stimmungslage gegenüber der Fünften Schweiz befragt. Nachstehend die Zusammenfassungen ihrer Statements. Die Umfrage ist auch eine Einladung an die Leserinnen und Leser, selber in die Debatte einzustimmen. Dazu steht die Kommentarfunktion am Ende des Artikels zur Verfügung.

Verschlechtert sich die Stimmung gegenüber Auslandschweizerinnen und -schweizern?

Elisabeth Schneider-Schneiter, Kanton Basel-Landschaft, Die Mitte, Nationalrätin

«Ja, die Stimmung hat sich verschlechtert, das spüre ich sogar sehr. Und zwar im Parlament, wo ich nun schon seit 14 Jahren politisiere, wie auch in der Gesellschaft. Aussagen wie «die sind ja selbst schuld, dass sie ins Ausland gezogen sind», häufen sich. Vor allem seit Covid spüre ich eine Art Rückzug ins eigene Reduit, eine Haltung im Stil von «zuerst komme nun ich». Diese Haltung wurde auch bei der 13. AHV-Rente deutlich.

Ein klares Zeichen für die Verschlechterung war auch die Ablehnung meines Postulats zur Krankenversicherung, sogar durch die Grünliberalen. Dabei bin ich sicher, dass damit unter dem Strich sogar Geld gespart worden wäre. Und natürlich die Abbaupläne bei Swissinfo, die finde ich absolut nicht zielführend. Dagegen werde ich mich im Parlament wehren. Bei den Kinderrenten bin ich eher kritisch. Missbräuche müssen konsequent angegangen werden und ich verstehe nicht, warum Kinderrenten nicht an die Kaufkraft des entsprechenden Landes angepasst werden.

Ein weiteres Beispiel: In der Hälfte der Kantone können sich Auslandschweizerinnen und -schweizer nicht an den Ständeratswahlen beteiligen. Nach Rücksprache mit den Kantonen stelle ich fest, dass der Wille, das zu ändern, nicht vorhanden ist. Da heisst es zum Teil, die Ausgewanderten könnten ja in die Schweiz zurückkommen. Dass den rund 800 000 Schweizerinnen und Schweizern im Ausland bewusst die politischen Recht verwehrt werden, ist eine gefährliche Entwicklung.

Ganz offensichtlich interessieren die Anliegen von Auslandschweizerinnen und -schweizern die Politik wenig. Dabei sind sie die besten Botschafter unseres Landes. Wir müssen diese Beziehungen hegen und pflegen. Sie sind auch für die Wirtschaft wichtig: Wenn es immer unattraktiver wird, ins Ausland zu gehen, finden Schweizer Firmen im Ausland bald einmal keine Arbeitskräfte aus der Schweiz mehr. Das habe ich Wirtschaftsvertretern bei meiner letzten Reise nach Thailand und China bewusst gemacht; sie sollten an dieser Thematik wirklich interessiert sein und sich vermehrt für diese einsetzen.»

Laurent Wehrli, Kanton Waadt, FDP, Nationalrat

«Ja, ich spüre eine Tendenz hin zu einer negativen Stimmung gegen die Auslandschweizer. Ich finde es natürlich äusserst schockierend, wenn gesagt oder angedeutet wird, dass die Auslandschweizer «Profiteure» sind!

Spannungen sind nie geeignet, um eine gute Zukunft aufzubauen, die uns allen dient. Ich glaube jedoch, dass trotz der zunehmenden Spannungen auch heute noch viele Menschen – vor allem unter den Auslandschweizerinnen und Auslandschweizern – die Auslandschweizer als Botschafter der Schweiz betrachten.

Ich könnte mir vorstellen, dass eine verstärkte Kommunikation und der Austausch zwischen den Inlandschweizern und den Auslandschweizern helfen würden, dass sie sich besser kennenlernen. Damit würde auch ein besseres gegenseitiges Verständnis gefördert. Was die Sparvorschläge betrifft, die die Auslandschweizer betreffen, so hat die Auslandschweizer-Organisation (ASO) dem Bundesrat in einem Schreiben detailliert dargelegt, aus welchen Gründen diese abzulehnen sind.»

Nicolas Walder, Kanton Genf, Grüne Partei, Nationalrat

«Ja, es gibt einen negativen Trend. Dieser wird durch eine Ideologie genährt, die im Ausland lebende Schweizerinnen und Schweizer als Profiteure oder Vermögende, die doppelt profitieren wollen, betrachtet. Diese Sichtweise ist natürlich verfehlt, da sie ausblendet, dass der Grund für eine Auswanderung oft vor allem darin liegt, dass jemand nicht über die nötigen Mittel verfügt, um in der Schweiz einen angemessenen Ruhestand zu verbringen. Diese Ideologie tendiert dazu, das Auswandern als Verrat an der Schweiz zu betrachten. Selbstverständlich bin ich hier vollkommen anderer Meinung.

Die Aussagen, die während der Kampagne zur 13. AHV gemacht wurden, waren schockierend und erniedrigend. Als ob das Geld, das für die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer ausgegeben wird, verlorenes Geld wäre!

Die geplanten Kürzungen im Bereich der Information via Swissinfo sind skandalös. Der nationale Zusammenhalt wird überhaupt nicht berücksichtigt und schon gar nicht, wenn es um den Zusammenhalt mit der Fünften Schweiz geht. Angesichts der Tatsache, dass die Zahl der Auslandschweizer steigt, sollten die Mittel für Swissinfo nicht gekürzt, sondern vielmehr aufgestockt werden.

Die soziologische Realität der Fünften Schweiz ist weitgehend unbekannt. Aufgrund ihrer grossen Vielfalt macht sich jeder seine eigenen Vorstellungen davon. Die SVP hat eine sehr nationalistische Vision der Staatsbürgerschaft entwickelt. Wer sich auf längere Zeit im Ausland niederlässt, gerät in ein schlechtes Licht. Die FDP ist in gewisser Weise «besessen» vom Sparen und richtet sich nur nach dessen gesellschaftlicher Akzeptanz. Und es stimmt, dass es weniger Reaktionen gibt, wenn es die Fünfte Schweiz betrifft.

Wenn sich die Stimmung gegenüber der Fünften Schweiz verschlechtert, wird sich das vor allem negativ auf die zweite Generation auswirken; ihr könnte die Verbindung zur Schweiz noch schneller abhandenkommen. Für unser Land bedeutete dies einen Verlust an Reichtum. Um diesen Trend umzukehren, müssen alle Kanäle genutzt werden, um der Stimme der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer Gehör zu verschaffen. Alle Multiplikatoren in der Schweiz, Kantone und politische Parteien eingeschlossen. Die gewählten Volksvertreter müssen weiter sensibilisiert werden. Ausserdem müssen die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer viel häufiger wählen gehen, um Einfluss auf die Entscheidungen und die gewählten Politiker in der Schweiz zu nehmen.»

Jean-Luc Addor, Kanton Wallis, SVP, Nationalrat

«Ich habe nicht das Gefühl, dass sich grundsätzlich ein Graben zwischen Schweizern im Inland und im Ausland auftut. In der Finanzpolitik weht ein rauerer Wind, es sind alle von den Sparplänen des Bundes betroffen. Allerdings müssen wir aufpassen, dass das Band zwischen der Fünften Schweiz und der Metropole, also der Schweiz, nicht strapaziert wird. So muss die SRG ihr Auslandsangebot aufrechterhalten können. Ja, ich bin zwar Mitglied des Initiativkomitees «200 Franken sind genug» und verlange, dass sich die SRG auf ihren Grundauftrag beschränkt. Das Auslandsangebot gehört aber zum Grundauftrag, also Hände weg davon. Man sollte ebenfalls die Hände von Ausgaben mit symbolischer Wirkung lassen: Dass ausländische Schützenvereine keine Munition aus der Schweiz mehr erhalten sollen, finde ich verfehlt.

Bei anderen Vorhaben, etwa beim E-Voting, bin ich skeptischer, auch wenn es natürlich nicht sein kann, dass das Material per Postversand erst nach der Abstimmung oder der Wahl eintrifft. Die Unterlagen sollten per Mail verschickt werden können.

Als Mitglied der SVP verteidige ich zuerst die Interessen der Schweizerinnen und Schweizer, klar. Wir sollten aber nicht vergessen, dass im Wort Auslandschweizer das Wort Schweiz steht. Auslandschweizer sind weder halbe noch schlechte Schweizer. Gewisse Medienberichte lassen den Eindruck entstehen, dass sich Schweizer Rentner im Ausland die Pensionierung vergolden. Dabei geht vergessen, dass es leider viele gibt, die im Rentenalter aus finanzieller Not auswandern müssen.

Das Stimmrecht für die Fünfte Schweiz abzuschaffen, wäre ein Irrsinn, solche Vorschläge schockieren mich. Die Schweiz wäre das einzige Land, das dies so handhaben würde. Ich plädiere im Gegenteil für die Einführung eigener Wahlkreise für Auslandschweizer für die Nationalratswahlen. Wir sollten prüfen, wie unsere Landsleute, die ihre Beziehung zur Metropole aufrechterhalten wollen, besser in unseren politischen Institutionen vertreten sein können.

Auslandschweizerinnen und -schweizer sind nach wie vor Botschafter der Schweiz, und sie sind auch Kontaktpunkte. Ich finde es beispielsweise schön, an einem 1. August im Ausland mit Auslandschweizern zusammen zu feiern. In solchen Momenten spürt man auch klar, dass Auslandschweizer eben Schweizer sind.»

Barbara Gysi, Kanton Sankt Gallen, SP, Nationalrätin

«Leider wird oft angenommen, dass Auslandschweizerinnen und -schweizer mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln ein besseres Leben führen könnten als in der Schweiz. Ausgeblendet wird, dass viele, die im Rentenalter auswandern, dies aus finanziellen Nöten tun und ihr ganzes Erwerbsleben hindurch in unserer Gesellschaft ihren Beitrag geleistet haben. Meines Erachtens wird diese Stimmung aufgrund der angespannten Finanzlage beim Bund und teils auch in den Sozialwerken verstärkt.

Besonders stossend finde ich Vorschläge, die die Existenzsicherung und die soziale Absicherung tangieren, wie dies mit der Kürzung von Renten der Fall wäre. Wenn Leistungen für Auslandschweizerinnen und -schweizer unter Druck kommen, wird womöglich versucht, ihren Rechtsanspruch einzuschränken. Ebenfalls problematisch und am falschen Ort gespart ist eine Kürzung der Information der Auslandschweizerinnen und -schweizer in dem Masse, wie das nun vorgeschlagen wird.

Im politischen Umfeld sind es die Mitte-rechts-Parteien, die abbauen wollen. Generell würde ich aber sagen, dass sich die Bevölkerung nicht so viele Gedanken zur Fünften Schweiz macht. Mir selbst ist dieses Thema auch persönlich vertraut, da mein Bruder im Ausland lebt.

Ob Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer heute noch Botschafter der Schweiz sind? Ich glaube, das ist recht unterschiedlich. Heute ist das wohl weniger der Fall und nimmt ab, je länger jemand im Ausland lebt. Wir müssen Information und Austausch vertiefen, um eine Verschlechterung der Situation zu verhindern.»

Andrea Caroni, Kanton Ausserrhoden, FDP, Ständeratspräsident 2025

Andrea Caroni hat diese Aussagen gegenüber der «Schweizer Revue» im November 2024 gemacht, also noch vor seiner Wahl zum Ständeratspräsidenten. In seinem Präsidialjahr äussert er sich nicht mehr zu politischen Sachfragen. Diese Zurückhaltung hat in der Schweiz Tradition.

«Zu einem generellen Trend kann ich wenig sagen. Verändert hat sich aber sicher die Informationstechnologie, sodass staatliche Spezial-Medien für Auslandschweizer ihre Berechtigung verlieren. Die Sparvorschläge bei Swissinfo leuchten mir darum ein. Ebenso bei den Schweizerschulen. Diese werden zu einem grossen Teil von Nichtschweizern besucht, was keine Staatsaufgabe zulasten unserer Steuerzahler sein kann.

Auch das lebenslange Stimmrecht ist kritisch zu betrachten, dazu habe ich verschiedene Interpellationen eingereicht. Da fallen Mitsprache und Betroffenheit auseinander. Die AHV-Ausbauten sind dafür ein eklatantes Beispiel.

Ich war auch einmal Auslandschweizer und habe Verständnis für deren Anliegen, vor allem bei kurzfristiger internationaler Mobilität. Man darf es aber mit der teils lebenslangen Anspruchshaltung gegenüber einem Gemeinwesen, in dem man weder wohnt noch zu dem man finanziell gleichermassen beiträgt wie die Bevölkerung im Land, auch nicht übertreiben.»

Den ausführlichen Bericht zur – politischen – Stimmungslage gegenüber den Auslandschweizerinnen und Auslandschweizern finden Sie hier.

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Kommentare :

  • user
    Anne Maeder, Québec, Canada 05.04.2025 um 22:37

    Les citoyens formant la Cinquième Suisse sont, en majeure partie, des antennes qui contribuent à l'enrichissement global de la Suisse. Fermer le rideau signifierait un début d'enfermement.

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  • user
    Alex Hauenstein, Schweiz 11.03.2025 um 11:03

    Der Bericht zeigt mir einmal mehr, wie wichtig aktive Vereine im Ausland sind, wie wichtig auch aktive ASO-Direktmitglieder sind. Gerade die aktuellen Wahlen zum Auslandschweizerrat zeigen wie wichtig Auslandschweizer für das Ausland sind. Ihre Arbeit in ihren Wohnländern sind ein wichtiger Beitrag zur Präsentation von Swissness, Präzision, Verlässlichkeit und «Behavior». So erlebt an der Online-Wahlveranstaltung der ASO Deutschland am Sonntag, 9. März. Viele der Kandidierenden arbeiten in Deutschland nicht nur für dort niedergelassene Schweizer Unternehmen. Sie sind teilweise in leitender Funktion für Deutsche Unternehmen oder gar selbstständig tätig. Sie bringen sich dort mit ihrem in der Heimat erworbenen Arbeits- und Kulturgut prägend ein. Und deren Arbeitgeber – sofern sie nicht selbstständig arbeiten – erlauben/ermöglichen ihnen ihre Kandidatur sogar gerne, weil sie den unternehmerischen Benefit sehen. Und den genau sehen die Inlandschweizer Bürger:innen und Politiker:innen eben nicht. Weil sie nicht hinschauen, sich nicht informieren und sich auch nicht wirklich dafür interessieren. «Pfläschterlipolitik» ist in der Schweiz schon immer beliebt. Wenn ich dann z.B. auch noch sehe, welche enorme Ehrenamtsarbeit viele Auslandschweizer:innen – nicht nur innerhalb der ASO, der Vereine oder auch beispielsweise in der Stiftung Auslandschweizerplatz – weltweit leisten, dann stellen sich mir die Nackenhaare auf. Und genau darum ist und bleibt die Auslandschweizer-Organisation mit SwissCommunity und der «Schweizer Revue» so enorm wichtig. Wenn auch deren Leistungen «wegbrechen» sind weit über 800'000 Landsleute von der Heimat «abgeschnitten» und werden nur noch von den Konsularischen Diensten betreut. DAS genügt auch im digitalen Zeitalter keinesfalls. Auslandschweizer:innen sind in erster Linie Menschen und kein Verwaltungsgut. Hier müssten auch die Internationalen Ableger der Schweizer Parteien viel kräftiger «ins Horn blasen» und ihre Aufgaben als politisches Sprachrohr noch stärker wahrnehmen. Nicht nur im Ausland auf Stimmenfang für Wahlen gehen.

    Alex Hauenstein, Präsident Stiftung Auslandschweizerplatz, ehemaliger ASO-Delegierter für Deutschland und Vorstandsmitglied der GLP International, Mitglied (und ehemaliger Präsident) beim Schweizer Club Aachen 1891 e.V.

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    Karin Unkrig, München, Deutschland 16.02.2025 um 08:43

    Die Auslandschweizer:innen erfahren seit Jahren Benachteiligungen. Als ich 2017 von Winterthur aus nach München zu meinem Mann übersiedelte, wurde ich von den Winterthurer Behörden - insbesondere dem Steueramt - wie eine Steuerflüchtige behandelt… Ich kann nur in Ausnahmefällen ein Bankkonto in der Schweiz eröffnen, die Hinterlegung meines nach Schweizer Recht abgefassten Testaments glich einem Spießrutenlauf: Die Notariate meines Heimatortes schoben sich‚ das “heisse Eisen” gegenseitig zu.

    Umso erfreulicher sind die Veranstaltungen und Empfänge durch das Generalkonsulat in München, die auch eine gewisse Wertschätzung zum Ausdruck bringen, gerade gegenüber Menschen, die lange in der Schweiz/für die Schweiz gearbeitet sowie bei der Erbregelung soziale Lösungen für die Mieter:innen von Mehrfamilienhäusern in einer Großstadt gefunden haben.

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    Elsbeth Friedli, San Miguel de Allende, Mexico 07.02.2025 um 17:57

    Ich lebe seit 46 Jahren in Mexico. Meine Meinung ist ganz bestimmt, dass Schweizer Bürger, die im Ausland leben, kein Stimmrecht haben sollten. Wir können doch gar keine Meinung abgeben, wenn wir nicht in der Schweiz leben. Saludos, Elsbeth Friedli

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      Arye-Isaac Ophir, Israel 09.02.2025 um 10:26

      Da haben Sie teils recht, gerade wenn es sich um Fragen wie Autobahn und dergleichen handelt. Aber bei manch einer Abstimmung ist die Frage sicher längst keine typisch schweizerische, sondern eine Frage von allgemein weltlichen Zivilisationswerten, und, meine ich, da hat das Mitreden sicher seinen Sinn.

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      Alex Hauenstein, Schweiz 11.03.2025 um 11:09

      Grüezi Frau Friedli
      Bei allem Verständnis für Ihre persönliche Situation darf Ihr Votum nicht generalisiert werden. Es gibt im weltweiten Ausland sehr viele Schweizer, denen das Geschehen in der Heimat - auch nach langen Auslandjahren (ich selber war 20 Jahre in Deutschland beheimatet) - sehr wichtig ist. Denn sie sind und bleiben Schweizer Bürger und schon daher müssen sie das Recht haben ihre Stimme 'zuhause' geltend machen zu können.
      So betrachtet, kann ich auch dem Kommentar von Arye-Isaac Ophir nur bejahend zustimmen. Die Auslandschweizer bringen ihre Sicht auf das internationale Geschehen mit ihrer Stimme in der Schweiz ein. Die Schweiz ist 'keine Insel'.

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      Richard Sliwka, Trondheim, Norwegen 07.04.2025 um 14:03

      Es gibt ein Stimmrecht, aber kein Stimmzwang. Wenn sie nach 46 Jahren in Mexico keinen Bezug mehr zur Schweiz haben, dann stimmen sie eben nicht ab. Sie fordern aber ein allgemeines Stimmrechtsverbot für alle Schweizer, die 1 Jahr, 10 Jahre oder 100 Jahre im Ausland leben, und die den Bezug zur Schweiz aufrechterhalten. Sie sollten das Fehlen ihres Bezugs zur Schweiz nicht als Grundlage nehmen, um anderen Auslandsschweizern das Wahlrecht zu verbieten.

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    Thomas Hehlen, Thailand 06.02.2025 um 09:45

    Ich bin 66 Jahre alt und lebe nun seit 2 1/2 Jahren in Thailand, im Isaan, zirka 2 Autostunden östlich von Udon Thani. Ich bin mit einer Thailänderin verheiratet, die 7 Jahre jünger ist, also 59. Was mich stört ist die Tatsache, dass ich als Schweizer nicht in einer Schweizer Krankenkasse versichert sein darf. Was mich ebenfalls stört, dass auf meine Rente eine Quellensteuer von 7% abgezogen wird. Wozu? – Steuern darf ich bezahlen, aber keine Krankenkasse in der Schweiz haben. Für im Ausland Lebende könnte eine reduzierte Krankenkasse erlaubt sein, immerhin sind die Kosten für Spital etc. um ein Vielfaches günstiger. Man fühlt sich als Schweizer 3. Klasse, man hat sein Leben lang bis zur Pensionierung Steuern bezahlt und hat nun keinerlei Gegenleistungen.

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    Manuela Brendler 06.02.2025 um 02:48

    Als alleinerziehende Mutter und dadurch teilzeitarbeitende (als Geschäftsleitung-Assistentin in mittelgrossen Konzernen) wäre es mir trotz AHV, Pensionskasse und zwei 3. Säulen nicht möglich gewesen als Rentnerin ohne Ergänzungsleistungen durchzukommen. Geld vom Staat anzunehmen, versetzt einen Menschen in eine unwürdige Position. Das wollte ich mir ersparen. Bitte schauen Sie sich doch auch an, was an den Ausgewanderten gespart wird. Der Preis, den wir alle bezahlen, ist die Sehnsucht nach Kindern, Enkeln, Freunden und das Heimweh nach der Schweiz. Ist das nicht schon genug? Beim Thema Abstimmen bin ich der Meinung, wer das Land verlassen hat und keine Steuern mehr bezahlt, soll auch nicht mitbestimmen können, wohin die Steuergelder fliessen.

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    Friedl Paierl, Thailand 06.02.2025 um 01:48

    Ich lebe seit der Pensionierung im Ausland, weil ich mir die teure Schweiz nicht mehr leisten kann! Nur mit der AHV und ein wenig von der 2. Säule erreiche ich nicht einmal das Existenzminimum! Noch Fragen? Ich habe immer brav in die AHV einbezahlt und nun sollen auch für solche Leute noch Angebote gestrichen werden.

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      Siegfried Schudel, Ubon Ratchathani, Thailand 08.02.2025 um 01:47

      Ja Friedl, bei mir ist es exakt gleich! Make the very best of it :-)

      > An die lieben Neider in der Schweiz: Ich vermisse die schönen Schweizer Berge zum Wandern und Skifahren, ich vermisse meine Töchter, ich vermisse die schönen Schweizer Städte und die Streetparade. Wir sind hier für die Behörden nur geduldete Ausländer, weil wir Devisen bringen.

      > Wer geht nach Deutschland billiger einkaufen? RICHTIG! Welche Firmen produzieren im Ausland, weil es dort billiger ist? RICHTIG! Wer bestellt online aus China? RICHTIG! Und auch wir Auslandschweizer haben ein Recht auf freie Wahl.

      > Bin SEHR froh um die 13. AHV-Rente, denn sie geht grad wieder drauf mit der neuen Thai Steuer für Ausländer.

      > Wir wären gerne bei einer Schweizer Krankenversicherung versichert. Die Schweizer Neider verbieten das - eine lose-lose-lose-Situation.

      > Ja, ich bin ein Schweizer, habe den Schweizer Pass und dazu gehört auch, dass ich wählen und abstimmen kann. Wer mir das wegnehmen will, soll sich schämen!!!

      > Es ist sooo schön hier in Thailand, die allermeisten Thais sind wirklich herzlich. Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust :-)

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    Lorli French-Tuescher, USA 05.02.2025 um 23:33

    Wohnhaft seit über 60 Jahre im Ausland, beteilige mich an allen Schweizer Aktivitäten. Schaue nur Schweizer Fernsehen, so gut es geht. Mit Stolz bei jeder Abstimmungen dabei, ausser bei Nationalratswahlen. Nach meiner Meinung sind Auslandschweizer sehr verbunden mit der Heimat. Kalifornien zeigt dies mit seinen über 20 Swiss Clubs.

    Mein Schweizer Sohn und seine Familie war noch nie bei Abstimmungen dabei. Es kommt wie es kommt, sechs Wochen Ferien gibt es sowieso und der dreizehnte Lohn auch. Lese den “Bund” oder die “Berner Zeitung” täglich. Abonniere die “Annabelle” seit über 40 Jahre. Die Aussagen bezüglich der Fünten Schweiz von gewissen Parteien sind unter der Gürtellinie. Sorry about my faulty German…

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    Mark Gasche, Portlaoise, Irland 05.02.2025 um 17:38

    Als "Leserbriefschreiber der Nation" (laut BZ) muss ich zugeben, dass die Zeiten und damit auch die Gesellschaften sich immer schneller ändern! Die Welt ist zum Dorf mutiert. Immer mehr Informationen führen zu immer mehr Verwässerungen und damit zu Fehlentscheiden. Wir nehmen uns die Zeit immer weniger, zu Ende zu denken! Was kommt nach der Dekadenz? 

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    Arye-Isaac Ophir, Israel 05.02.2025 um 17:06

    Also bin ich ein Parasit? Wenn dem also nach gewissen Meinungsbildnern so ist - ein gutes Gefühl!

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    Christian Schneider, Linden, Deutschland 04.02.2025 um 22:43

    Zu Ihrem Artikel „Fünfter Schweiz weht kühle Brise entgegen“ möchte ich zwei Anmerkungen machen. 

    Ich lebe seit 50 Jahren in Deutschland. Davor wuchs ich in der Schweiz auf. Nach der Schule absolvierte ich eine Lehre, Rekrutenschule, militärische Wiederholungskurse (WK) und arbeitete in meinem Beruf einige Jahre in der Schweiz. Dabei entrichtete ich u.a. Steuern und Sozialabgaben. Nach dreißig Jahren in Deutschland überlegte ich aus familiären und beruflichen Gründen, in die Schweiz zurück zu kehren. Interessant war damals die Reaktion, einiger, der in der Schweiz lebenden Familienangehörigen, Freunde und Bekannte. Sie vermittelten mir, ohne es verbal auszudrücken: Bleib lieber in Deutschland, wir sind gar nicht so erpicht, dass Du wieder zurückkommst. Du hast uns verlassen, so ein bisschen bist Du ein „Verräter“! Ich habe es tatsächlich vermisst, dass niemand sagte: „Ja, klar. Ich helfe Dir.“ Dieses Gefühl war ein wesentlicher Grund, nicht wieder in die Schweiz zurückzukehren. Eine Anmerkung dazu: Ich bin Mitglied im Schweizer Verein Mittelhessen. Habe mehrfach mit anderen Mitgliedern über dieses Thema gesprochen. Viele der Gesprächspartner hatten das gleiche erlebt.

    Der zweite Aspekt zum Thema: Es ist bekannt, dass Menschen, die zeitweise im Ausland leben, ein offeneres Verhältnis zu anderen Kulturen empfinden, als Personen, die das ganze Leben lang in der gleichen Umgebung leben, denen es wichtig ist, immer ihren Kirchturm sehen zu können. Demzufolge ist es nicht überraschend, dass Wahlergebnisse in der Fünften Schweiz eher liberal, sozialdemokratisch, grün ausfallen. Dass dies bei konservativen Kräften in der Schweiz nicht gut ankommt, ist, denke ich, einer der wesentlichen Gründe für deren Zorn auf die Auslandschweizer!

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      Verena Kleinadel, Ratingen, Deutschland 07.02.2025 um 11:56

      Hallo Christian, ich kann dich sehr gut verstehen. Auch ich lebe nun fast 45 Jahre in Deutschland, bin davor 27 Jahre in der Schweiz gewesen und auch dort geboren. Der Blick von aussen ist einfach erfrischend, sieht man doch alles durch eine andere Brille und hat doch etwas mehr Weitblick gewonnen, als die in der Schweiz gebliebene Schweizer. Bin mir sicher, dass man mich auch nicht mehr dort haben will. Aber was soll ich dort, meine Familie lebt hier. Mein Zuhause ist hier, aber die Heimat ist und bleibt die Schweiz, egal wie kritisch ich inzwischen alles sehe!

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    Jean-Luc Praz, Coronel, Chili 03.02.2025 um 17:47

    Est-ce vraiment une surprise qu'un groupe, que je crois trés réduit, considère les Suisses qui vivont à l'étranger comme des mauvais Suisses, ou des demi-Suisses? Je ne le crois pas, car de plus en plus le status d'étranger d'un pays rend la vie difficile. Dans le pays où je vis cela commence à ligéférer en pointant du doigts les résidents étrangers et donc qu'en Suisse on veuille faire de même pour les citoyens helvétiques ayant choisi une autre voie ne me surprend pas du tout.

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    Orlando Govi, Londrina/PR, Brésil 03.02.2025 um 04:40

    Cinquième Suisse… On ne saurait mieux faire à Berne, semble-t-il. Bien sûr, les Suisses à l'étranger sont une catégorie moins importante quoi, ils sont moins suisses que les suisses, non? Ceux qui quittent la Suisse pour l'étranger semblent moins Suisses que ceux qui quittent l'Étranger pour arriver en Suisse. Alors, pour améliorer notre budget il suffira de couper. Il vaut mieux dépenser l'argent des contribuables pour entretenir les migrants étrangers illegaux ou pour soutenir un apparat burocratique comme l'UE, qui nous dit quel doit être le diamètre des courgettes. Ou pour soutenir nos soldats dans un peace-keeping à l'étranger qui n'a pas de sens et qui mine profondément le peu qui restait de cette neutralité, qui il-y-a 40 ans encore était un "status" convoité et apprécié par le monde entier. Arrivera-t-on à penser que le passeport des Suisses à l'étranger n'a plus raison d'ètre? Pour certains de nos "Suisses", les Suisses à l'étranger ne sont plus des Suisses à part entière.

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    Serge Pellegrini, France 02.02.2025 um 09:56

    Que pensez-vous des frontaliers qui travaillent en Suisse sans y dépenser de l’argent et y payer peu d’impôts?

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      Friedl Paierl, Thailand 06.02.2025 um 01:52

      Das ist eine sehr gute Frage, worauf sie aber leider keine Antwort bekommen werden.

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    Claude-Alain Guyot, France 01.02.2025 um 23:46
    Expatrié depuis 27 ans, passionné de politique et d'actualité, mais je ne vote pas en Suisse! Il est déjà difficile de se faire une opinion lorsque l'on vit au pays, alors quand on en est loin, malgré les moyens d'information modernes, c'est vraiment compliqué! D'autre part, j'ai la chance d'avoir eu ma retraite à 60 ans en France, aurais-je voter pour porter celle des Suissesses à 65 ans? Voter pour des décisions qui ne nous seront pas appliquées, c'est vraiment délicat.
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    Guillermo Gobet, Argentina 31.01.2025 um 15:24

    Lamentable el sentimiento adverso, de los suizos hacia nosotros, los que vivimos en el extranjero. Mi abuelo llegó de Suiza en 1886 desde Bulle, Argentina lo recibió con los brazos abiertos , formó su familia, compro campo, fabricaba queso Gruyere, viajo a Suiza en más de una oportunidad y eligió volver. Aclaro que vino de Suiza expulsado por la pobreza de aquellos años como muchos suizos en la Argentina. Creo que la ignorancia, el sentimiento hermético y el egoísmo, invade el sentimiento de los suizos allí y de los políticos en particular. Gracias por permitirme expresar, un sentido saludo a todos, esperando un cambio en la sensibilidad y solidaridad de los suizos.

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