Rolf Brunner, Wössingen, Deutschland
Schmarotzer? Wie soll man das verstehen? Meine AHV habe ich mir in der Schweiz selber erarbeitet! Für mein Erspartes Schweizer Geld auf einer Schweizer Bank zahle ich x-mal mehr Gebühren als ein anderer Schweizer. Weshalb soll ich ein Schmarotzer sein? Weil ich mein Heimat- und Geburtsland immer noch liebe? Weil ich, wenn ich gefragt werde, nur Positives über die Schweiz berichte? Ich glaube, da hat es in der Schweiz selber noch ganz andere Schmarotzer.
Daniel Walder, Manila, Philippines
Auslandschweizer = Schmarotzer? Ich bin im AHV-Alter ausgewandert, denn mit weniger als 2000 Franken pro Monat kann man in der Schweiz nicht leben. Ich komme in meinem neuen Wohnland für alle Kosten auf, ohne Staatshilfen wie Prämienverbilligung, Ergänzungsleistungen oder Sozialhilfebeiträge. In der Schweiz geblieben, könnte ich all das beantragen. Also spart der Staat viel Geld!
Monica Roth, Taroudannt, Marokko
Es ist bedenklich, wie schnell sich Meinungen und Haltungen ändern, und selbst Politikerinnen und Politiker sich der positiven Auswirkung von guten, im Ausland lebenden Schweizer Mitbürgerinnen und Mitbürgern nicht bewusst sind. Deren Wirken ist effiziente Werbung für unser Land und darüber hinaus eine Kraft für eine weltoffene, friedliche Haltung in einer im Moment kranken, gefährlich gewordenen Welt.
Zahllose weitere Kommentare finden Sie online, am Ende des in der «Revue» 1/2025 erschienenen Ausgangsartikels «Früher gute Botschafter, jetzt plötzlich Schmarotzer?»: www.revue.link/schmarotzer
Ernst Hinnen, Brasilien
Ich bin vor 27 Jahren ausgewandert, weil ich meinen Arbeitsplatz verloren und keine neue Arbeit gefunden hatte. Ich war 51 Jahre alt. Statt zu klagen, habe ich den nicht einfachen Weg zu einer Arbeit im Ausland gewählt – und habe weiterhin meine AHV-Beiträge einbezahlt, was durchaus schwierig war. Ich fühle mich berechtigt, die Rente zu erhalten.
Oskar Schmid, Ottobrunn, Deutschland
Wer die Gültigkeit einer Staatsbürgerschaft in Frage stellt, indem ein Unterschied eingeführt werden soll zwischen Schweizern, die im Ausland leben, und solchen, die in der Schweiz leben, stösst eine Tür auf, die schwer wieder zu schliessen sein wird.
Christoph Bär, Bremen, Deutschland
Politik ohne Weisheit und Würde identifiziert fortlaufend Randgruppen und Minderheiten als Schuldige für alles Mögliche. Nun einmal wieder Bürger mit Wohnsitz im Ausland. Viele Auslandschweizer verliessen das Land erst mit 65. Ihre schmale Rentensituation ermöglicht kein Leben in Würde in der Schweiz. Mein Vorschlag: Alle Alten kehren zurück, machen Ergänzungsleistungen und Sozialhilfe geltend, beanspruchen Wohnraum. Ist dem reichen Land damit aus seiner Not geholfen? Ferner gilt bis jetzt das Auslandschweizergesetz. Man halte sich daran – auch als Basher.
Ana Hügli, Bolivien
Die engstirnige Sicht mancher Politiker enttäuscht mich immer mehr. Sie wollen nicht sehen, dass einer der grössten Reichtümer der Schweizer:innen genau ihre «schweizerische Art» ist. Das ist die Essenz der Schweiz! Und wer könnte die Schweiz im Ausland besser vertreten als die Schweizer:innen, die im Ausland leben? Überall auf der Welt sind viele stolz auf ihren Bezug zur Schweiz. Es ist wie eine Art Markenzeichen, um das herum sich Unternehmen und Institutionen bilden, die respektiert und als sehr gut, wenn nicht sogar als exzellent angesehen werden.
Marlene Romang, Kalamata, Griechenland
Allein mit meiner AHV-Rente von zirka 1450 Franken könnte ich in der Schweiz nicht leben. Es würde den Staat viel kosten, wenn ich in der Schweiz leben wollte und Ergänzungsleistungen beantragen müsste! In Griechenland komme ich gerade über die Runden und falle niemandem zur Last!
Christian Schneider, Linden, Deutschland
Menschen, die zeitweise im Ausland leben, empfinden ein offeneres Verhältnis zu anderen Kulturen. Demzufolge ist es nicht überraschend, dass Wahl- und Abstimmungsergebnisse in der Fünften Schweiz eher liberal, sozialdemokratisch, grün ausfallen. Dass dies bei konservativen Kräften in der Schweiz nicht gut ankommt, ist, denke ich, einer der wesentlichen Gründe für deren Zorn auf die Auslandschweizer.
Jean-Luc Praz, Coronel, Chile
Ist es denn überraschend, dass eine meiner Meinung nach kleine Gruppe die Auslandschweizer als schlechte Schweizer oder Halbschweizer betrachtet? Ich denke nicht, da der Status als Ausländer in einem Land das Leben zunehmend erschwert. Im Land, in dem ich lebe, werden bereits Gesetze erlassen, die auf ausländische Einwohner abzielen. Es überrascht mich daher nicht, dass man in der Schweiz für Schweizer Bürger, die einen anderen Weg gewählt haben, dasselbe vorhat.
Guido Prampolini, Ungarn
Übrigens zahlen alle Auslandschweizer Quellensteuer auf ihre Pensionskasse. Herzlichen Gruss von einem Auslandschweizer, der zur Pension ausgewandert ist, da er sonst in der Schweiz die Ergänzungsleistungen in Anspruch nehmen müsste. Und nein, er brät sich nicht das ganze Jahr den Wanst an der Sonne ...
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