Gehört
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Da ist es wieder, dieses schelmische Lächeln, dieser bodenständige Walliser Dialekt, diese offenherzige Art. Stefanie Heinzmann ist am heimischen Fernsehen derzeit omnipräsent. Ob im Realityformat «Das Schweizer Tauschkonzert», in einem Werbespot für ein giftgrünes Getränk oder in Shows, in denen sie ihr neues Album vorstellt.
Als ehemaliger Castingstar aus Stefan Raabs «TV total» hat es die Sängerin aus Visp aber nicht leicht. Zwar weiss sie das Fernsehen seit ihrem ersten Auftritt im Jahr 2007 perfekt für sich zu nutzen. Sie ist ein Promi, das ganze Land kennt sie. Doch genau das ist Fluch und Segen zugleich. Während sie das Interesse des Mainstreampublikums stets auf sicher hat, rümpfen anspruchsvolle Hörerinnen und Hörer chronisch die Nase. Ein Castingstar kann beim besten Willen keine glaubwürdige Künstlerin sein. Eigene Identität? Gibt es im Realityformat nicht – und auch nicht in der Karriere danach.
Dabei wird vergessen, dass Stefanie Heinzmann in Deutschland und der Schweiz durchaus erfolgreich Konzerte bestreitet und in schöner Regelmässigkeit Alben mit Songs aus eigener Feder veröffentlicht. Die 32-Jährige führt neben dem Promi-Dasein ein Leben, in dem sie den üblichen Weg einer Künstlerin ohne Abkürzungen geht.
Ihr neues Album «Labyrinth» hat deshalb einen möglichst unbefangenen Hördurchlauf verdient. Und tatsächlich: Heinzmanns sechstes Werk macht sich in den ersten Momenten ganz gut. Das Titelstück klingt nach frischem, zeitgemässem Elektro-Dance-Pop, groovy und funky. Die zweite Nummer «Best Life» gefällt durch einen eingängigen Refrain mit Ohrwurmcharakter. Und auch das dritte Lied «Would You Still Love Me» beginnt vielversprechend. Doch dann geht dem Album die Luft aus. Zu sehr wiederholt sich fortan ein stereotyp durchkonzipiertes Muster zwischen stromlinienförmigem Radiopop und tanzbarem Clubsound.
Produzent Steffen Graef hat Stefanie Heinzmanns Liedern in Hamburg ein modernes Gewand mit wuchtigen Keyboards, knackigen Beats und druckvollem Gesamtsound übergestülpt. Stellenweise blitzt ausserdem die Leidenschaft in Heinzmanns Soulstimme auf – wo man sie denn wiedererkennt.
Aber wie war das mit der Identität? So sympathisch Stefanie Heinzmann auch ist, es bleibt die ebenso schnöde wie wenig überraschende Erkenntnis: «Labyrinth» ist Formatmusik von einem Formatstar. Die Nasenrümpfer behalten vorerst recht.
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