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Sie ist derzeit ein hochemotionales Thema, die Migration. Die Debatte wird nicht von Fakten, sondern von Ängsten dominiert, geschürt durch dramatische Bilder von Flüchtlingen im Mittelmeer und illegalen Einwanderern im Süden der USA. In dem Buch «Exodus» behandelt der britische Entwicklungsökonom Paul Collier das Thema aus verschiedenen Perspektiven. Er erzählt eingangs von seinem Grossvater Karl Hellenschmidt, der Deutschland als Armutsflüchtling verliess und nach Bradford in England zog.
Das ist ein geschickter Einstieg, weil er menschlich berührt und zeigt, dass Migration kein neues Problem ist. Vieles kommt in dem Buch zur Sprache: die Integration ebenso wie die Mängel und Lücken, die in den armen Ländern durch die Abwanderung, sprich Braindrain, entstehen. Collier ist kein Ideologe, er ist Wissenschaftler, einer mit der Fähigkeit, Probleme aus Distanz zu betrachten und zu analysieren. Die sogenannte Massenmigration ist laut seiner Analyse ein vorübergehendes Phänomen – wird der Wohlstand besser verteilt, ist sie vorüber. Dass das Buch, das 2013 in Englisch erschienen ist, nun in der Übersetzung vorliegt, ist ein Glücksfall.
Paul Collier: «Exodus»; Siedler-Verlag, München, 2014. 320 S.; CHF 32.90, Euro 23.
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