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In ihrer letzten Ausgabe nahm sich die «Schweizer Revue» auch der 100-jährigen Geschichte der Schweizer Modellbogen an. Danken möchten wir hier den zahlreichen Leserinnen und Lesern, die an unserer Verlosung von 20 Modellbogen teilgenommen haben! Die Gewinnerinnen und Gewinner sind informiert, die Bogen sind bereits per Post unterwegs – und wir wünschen Spass beim Bau der «Schweiz aus Karton».
Marc Lettau, Chefredaktor und Sandra Krebs, Redaktionsassistentin
Begriffe wie «administrative Versorgung» sind uns Schweizern durchaus bekannt. Aber wer nicht davon betroffen war, konnte sich irgendetwas darunter vorstellen. Der Bericht der Unabhängigen Expertenkommission zeigt endlich das ganze Ausmass dieser unmenschlichen Praxis, und es läuft mir kalt den Rücken herunter, wenn ich das lese. Und dass die Gesetze erst 1981 geändert wurden, wohl eher unter Druck von aussen (Unvereinbarkeit mit der Europäischen Menschenrechtskonvention), zeigt, dass es selbst in den 1980er-Jahren noch wenig Unrechtsbewusstsein gab. Da hat es noch viele Mutige gebraucht, um dieses Unrechtssystem zu beenden und nun – Jahrzehnte später – wieder, um es dem Vergessen zu entreissen. Von diesen Menschen bin ich tief beeindruckt.
Oskar Schmid, Ottobrunn, Deutschland
Danke für das Aufrollen der schändlichen Geschichte meines Landes. Rückblickend fühle ich mich zutiefst abgestossen, anerkenne aber auch den Mut derer, die uns in Bezug auf dieses Kapitel unserer Geschichte den wenig schmeichelhaften Spiegel vorhalten. Ich verbleibe trotz allem in Verbundenheit mit dem Land, das mich hervorgebracht hat.
Laurent Bürki, Guidel, Frankreich
Ich war überrascht und geschockt, davon zu erfahren. Ich konnte den Bericht nicht mehr beiseitelegen. Und das alles lief 25 Jahre lang vor meiner Nase ab, als ich noch in der Schweiz lebte. Nie wurde darüber gesprochen, kein Thema für ein Tischgespräch. Wer wusste davon? Abscheulich und schändlich.
Isabel Fuchs, Connecticut, USA
Beim Lesen dieses Artikels lief es mir kalt den Rücken hinunter. Ich bin froh über das Erscheinen dieser «Revue». Mein idyllisches Bild der Schweiz hat einen Knacks bekommen – und ich war so stolz auf meine Einbürgerung …
Isabelle Lescure-Bellan, Lissabon, Portugal
Man darf noch immer stolz auf ein Land sein, das sich freiwillig mit den unangenehmen Seiten seiner Vergangenheit befasst und sie akzeptiert.
David Gani, London, GB
Als ich das Datum 1981 las, war ich sehr erschrocken. Dachte ich doch, dass diese Episode nach dem 2. Weltkrieg sein Ende fand und nicht noch so lange fortgeführt worden ist. Die Verantwortlichen dachten wohl, etwas Gutes zu tun für diese «weggestellten» Leute und die getrennten Familien. Doch das darf nicht als Entschuldigung gelten.
Ernst Rütimann, Trang, Thailand
Einige meiner ebenfalls in Deutschland lebenden Bekannten sind – meiner Ansicht nach zu Recht – etwas neidisch auf das politische System der Schweiz. Warten wir ab, was die «neue» Politik erreicht. Ich bin sehr optimistisch – Frauen und jüngere Menschen bringen etwas anderes ein als viele alteingesessene Männer mit Pöstchen. Zum Frauenanteil: Er ist eine reine Freude! Kaum zu glauben, dass die Schweiz, einst Europas Schlusslicht in Sachen Frauenwahlrecht, nun fast Spitzenreiterin ist. Weiter so, Helvetia!
Andrea Fröhlich, Benningen bei Stuttgart, Deutschland
Ich bin glücklich über den neuen Wahltrend und besonders über die Stärkung der grünen Seite. Hoffen wir, dass das E-Voting angenommen wird. Ich habe den Eindruck, dass globales Denken und Handeln, ohne dabei «das Nationale» zu vergessen, die Schweizer Aussenpolitik effizienter gestalten und besser auf die neuen Herausforderungen einstellen würde.
Miguel Márquez Díaz, Osorno, Chile
Ich habe die Wahlunterlagen zu spät erhalten. Etwa drei Wochen nach dem Termin. Ich hoffe, wir werden bald elektronisch wählen. Wir leben im 21. Jahrhundert. Ich gratuliere allen Frauen und jungen Menschen, die das Beste der Schweiz repräsentieren.
Christiane Johnson, Redding, California
Warum spricht der Autor nicht von der tiefen Wahlbeteiligung von nur 45,1 Prozent? Mehr Nichtwähler als Wähler: Das relativiert die Resultate. Es erweckt auch den Eindruck, dass nebst Desinteresse, politischer Ohnmacht oder Genügsamkeit vielleicht auch die Glaubwürdigkeit vieler Politikerinnen, Politiker und Parteien in Frage gestellt ist. Dies ist schade und auch gefährlich, denn man darf die Demokratie nicht totalitären Bewegungen jeglicher politischen Farbe überlassen, bloss weil diese tendenziell lauter Aufmerksamkeit einfordern als andere. Gute Politik braucht letztlich immer Konsens- und nicht Konfrontationsfähigkeit. Das ist zwar weniger spektakulär, dafür aber viel effektiver fürs allgemeine Wohl.
Eric Weber, Thailand
Sehr wahr: Auch wir Menschen brauchen eine dunkle Nacht, um wirklich erholsam zu schlafen. Einen Sternenhimmel betrachten zu können, ist ein neues RECHT, das die Menschheit einfordern muss. Gleiches gilt für den Vogelgesang und das Quaken der Frösche. Sie sind Teil der natürlichen Gefühle, der kindlichen Emotionen, die durch das Kino und den Fernseher ersetzt wurden. Seither erhält die Natur, diese Erschafferin der magischen Spektakel, kaum mehr Aufmerksamkeit.
Santiago de German Ribon, Bogotá, Kolumbien
Danke für den Mut und das gute Vorbild. Möge es in der ganzen Schweiz und dem Rest der Welt viele Nachahmer finden.
Katharina Preis-Jost, Hausen ob Verena, Deutschland
Für uns alle ist es noch ein Stück schlimmer: Die Gebühren der Banken sind für Auslandschweizer enorm gestiegen. Die von uns berücksichtigte Kantonalbank zum Beispiel verlangt pro Kundenstamm 120 Franken zusätzlich zu den Kontogebühren – und dies nur, weil wir in Deutschland wohnen. Das macht bei uns 360 Franken pro Jahr – für eigentlich nichts.
Giacomo a Marca, Deutschland
Negativzinsen sind ein echtes Problem. Zurzeit sind die Zinssätze in Australien auf einem Rekordtief, aber noch nicht negativ. Wenn sie unter null Prozent sinken, ist das Geld in der Hand mehr wert als auf der Bank. Die Leute werden sich nach Alternativen umsehen. Das Problem ist, dass die Regierung uns mit Haftstrafen und hohen Bussen für das Lagern von Bargeld zuhause droht. Zudem unterliegen auch Bargeschäfte von über 10 000 australischen Dollars hohen Geldstrafen und potenziellen Gefängnisstrafen. Ich frage mich, wie die Banken so viel Macht über uns haben erlangen können. Negativzinsen bringen nur einer Handvoll Menschen etwas. Ich halte das nicht für gut.
Danny Zemp, Australien
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Weiterhin wollte ich Ihnen berichten, dass ich während des Krieges in Luzern unweit des Pilatusplatzes wohnte. Im benachbarten Haus war ein Teehaus, an dem ich jeden Tag vorbei ging auf meinem Schulweg. Ein junger Mann, der im Teehaus arbeitet, spielte mit uns oft Fussball und war besonders nett zu mir. Nach dem Krieg fand man heraus, dass da eine unterirdische Telephonzentrale war. Da wurden alle Luzerner Juden gelistet und festgehalten wer sie im Kriegsfall töten sollte. Das Unglaubliche: Der junge Fussballspieler wäre wohl mein Mörder gewesen.
Ich habe in den letzten zwei Ausgaben die Beiträge gelesen.
Nun kann ich meine Mutter besser verstehen. Sie war mit vier Kinder nach Scheidung alleine und die Fürsorge wollte immer wieder uns ihr wegnehmen. Sie hat sehr um ihre Kinder gekämpft und ist sehr streng zu uns, aber gab uns auch viel Liebe. Nach diesem Bericht verstehe ich vieles besser. Danke, liebe Mutti.