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Corona
Ab Ende April lockerte der Bundesrat die in der Schweiz geltenden Corona-Regeln schrittweise und beendete Anfang Juni den Lockdown. Die Kehrseite der Lockerungen: Die Zahl der Neuinfektionen stieg wieder an. Anfang Juli wurden deshalb die Schutzmassnahmen wieder verschärft. Nebst neuen landesweit geltenden Bestimmungen wie der Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr gelten in einzelnen Kantonen zusätzliche Einschränkungen.
Die nachfolgende Corona-Chronik umreisst die wichtigsten Ereignisse und Entscheide in der Schweiz seit der Beendigung des Lockdowns (neuste Meldung zuoberst, ältere Meldungen am Ende):
Wegen angesteckten Ferienrückkehrern erweitert der Bundesrat die Liste der Risikoländer. Sie zählt nun 46 Länder, neu unter anderem Spanien, Luxemburg und Singapur: Wer aus einem dieser Länder zurückkehrt, muss sich zwingend – und unter Strafandrohung – zehn Tage in Quarantäne begeben. Die Länderliste wird laufend aktualisiert. Zur Liste: www.ogy.de/quarantaenepflicht
In der Schweiz haben sich bislang wohl 250 000 bis 400 000 Menschen mit dem Corona-Virus infiziert, also deutlich mehr als die 40 000 laborbestätigten Fälle: Das schätzt gestützt auf Studien Martin Ackermann, der Chef der Covid-19-Taskforce des Bundes. Epidemiologen gehen davon aus, dass 80 bis 90 Prozent der Infizierten unentdeckt bleiben. Ob diese Menschen nun immun seien, bleibe unklar, sagt Ackermann.
Norwegen nimmt nebst Frankreich auch die Schweiz auf die Liste der Risikoländer: Von nicht dringenden Reisen in die Schweiz sei abzusehen. Wer aus der Schweiz nach Norwegen zurückkehrt, muss sich für zehn Tage in Quarantäne begeben.
Die Schweiz stuft werdende Mütter neu als besonders gefährdete Risikopersonen ein. Laut dem Bundesamt für Gesundheit besteht bei Schwangeren die Gefahr, dass bei ihnen eine Covid-19-Erkrankung schwerer verläuft als bei gleichaltrigen Frauen. Ein erhöhtes Risiko bestehe auch für das ungeborene Kind.
Belgien verbietet seinen Bürgerinnen und Bürgern Ferienreisen nach Genf. Genf sei angesichts der hohen Zahl von Ansteckungen ein Corona-Hotspot. Vorübergehend setzte Belgien auch das Wallis und die Waadt auf seine rote Liste.
In der Schweiz gilt neu in allen öffentlichen Verkehrsmitteln – Bahn, Bus, Seilbahn, Schiff – eine Maskentragpflicht. Verfügt hat sie der Bundesrat, obwohl er zuvor die Aufgabe, die Pandemie zu bekämpfen, wieder an die Kantone delegiert hatte. Laut Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga will der Bundesrat mit seinem Entscheid verhindern, dass im öffentlichen Verkehr von Kanton zu Kanton unterschiedliche Regelungen gelten. Der Entscheid des Bundesrats ist auch deshalb bemerkenswert, weil er während der ersten Corona-Welle noch auf eine Maskenpflicht verzichtet hatte.
Weil vermehrt Corona-Infizierte zurück in die Schweiz reisen, muss sich nun direkt in Quarantäne begeben, wer aus einem Risikogebiet einreist. Quarantäne-Verweigerern drohen Strafen von bis zu 10 000 Franken. Auf der vom Bundesrat am 2. Juli verabschiedeten Liste der Risikogebiete sind 29 Länder: Argentinien, Armenien, Aserbaidschan, Bahrain, Bolivien, Brasilien, Chile, Dominikanische Republik, Honduras, Irak, Israel, Kap Verde, Katar, Kolumbien, Kosovo, Kuwait, Moldawien, Nordmazedonien, Oman, Panama, Peru, Russland, Saudi-Arabien, Schweden, Serbien, Südafrika, Turks- und Caicos-Inseln, die USA sowie Weissrussland. Die Länderliste wird laufend angepasst. www.ogy.de/quarantaenepflicht
Erstmals seit dem Ende des Lockdowns melden die Schweizer Gesundheitsbehörden Corona-Neuansteckungen im dreistelligen Zahlenbereich. Die Zahlen sind ähnlich hoch wie im März, unmittelbar vor der Verfügung der einschränkenden Notmassnahmen.
Die «Swiss-Covid-App» für Mobiltelefone steht zur Verfügung. Die kostenlose App kann landesweit genutzt werden und warnt die Benutzerinnen und Benutzer, falls sie sich in enger Nähe zu einer infizierten Person aufgehalten hatten. Die App soll helfen, Infektionsketten zu unterbrechen. Deren Verwendung bleibt aber freiwillig. Mehr: www.covidtracker.ch
Angesichts der neuen Freiheiten steigen vielerorts ausgelassene Partys. Es werden erste «Superspreader» geortet, also infizierte Personen, die an einer Party überdurchschnittlich viele andere anstecken. Zu «Superspreadern» werden auch Ferienrückkehrer, insbesondere solche aus Serbien.
Der 6. Juni gibt in der Schweiz vielen ein Stück vertrauten Alltag zurück: Alle verbleibenden Bildungseinrichtungen dürfen ihren Betrieb wieder aufnehmen, ebenso Schwimmbäder, Zoos, Botanische Gärten, Theater, Kinos, Restaurants, Bars, Bergbahnen. Erlaubt sind neu Veranstaltungen bis zu 300 Personen.
Der Bundesrat hebt die Regel auf, dass sich höchstens fünf Personen versammeln dürfen. Erlaubt sind neu Versammlungen von bis zu 30 Personen. Der Lockerungsschritt ist für die Polizei eine Herausforderung, weil sich angesichts des frühsommerlich warmen Wetters vielerorts weit grössere Gruppen versammeln. Zudem kommt es in vielen Städten zu grossen politischen Demonstrationen. So versammeln sich in Basel und Zürich Tausende an Antirassismus-Kundgebungen.
Ein wichtiger Schritt aus dem Lockdown: Die obligatorischen Schulen nehmen ihren regulären Betrieb wieder auf, der öffentliche Verkehr verdichtet seinen Fahrplan wieder, in Restaurants dürfen zunächst Gruppen von maximal vier Personen an einem Tisch bewirtet werden. Zudem öffnet der komplette Detailhandel wieder. Schrittweise gelockert werden die Einreisebestimmungen.
Unter Einhaltung von Schutzvorkehrungen wieder möglich: der Besuch beim Coiffeur, ambulante Behandlungen in Spitälern und Arztpraxen, Beerdigungen im grösseren Kreis. Wieder geöffnet sind zudem Gärtnereien, Blumenläden und Baumärkte. Öffnen dürfen auch Kosmetik- und Massagesalons.
Eine von Swissinfo-Redaktor Renat Küenzi verfasste Chronologie der Ereignisse beim Ausbruch der Pandemie in der Schweiz ist in der «Schweizer Revue» Ausgabe 3/2020 zu finden. Swissinfo (www.swissinfo.ch) führt auch ein laufend aktualisiertes, mehrsprachiges und auf die Fünfte Schweiz zugeschnittenes Dossier zur Corona-Pandemie: ogy.de/corona-swissinfo
Abstand halten, Hände waschen, Masken tragen, Tests und Tracing: Das Bundesamt für Gesundheit aktualisiert laufend die in der Schweiz geltenden Präventionsmassnahmen. Mehr Infos: ogy.de/corona-bag
Blockiert im Ausland? Das Aussendepartement unterstützt im Ausland blockierte Schweizerinnen und Schweizer bei der Rückreise. Mehr Infos: ogy.de/corona-eda
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