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Das Leid lässt sich nicht wegdiskutieren. 2000* Menschen sind in der Schweiz an Covid-19 gestorben. Zehntausende haben ihre Arbeit oder ihre Perspektive verloren. Hunderttausende werden die Folgen der Corona-Pandemie auf Gesellschaft und Wirtschaft noch für Jahre spüren. Gleichwohl sagen sich viele Schweizerinnen und Schweizer: Es hätte schlimmer kommen können. – Ein Einordnungsversuch.
Ist das nun bereits die Rückkehr zur vertrauten Normalität? Das fragten sich Anfang Juni in der Schweiz viele. Während anderswo – etwa in Brasilien – das Virus das Leben erst richtig lähmte, lockerte der Bundesrat die Schweizer Corona-Restriktionen zügig. Subito füllten sich Strassencafés mit Leben, Fluss- und Seeufer wurden zu Picknick-Meilen, Geschäfte warben wieder um Kundschaft – und alles war durchzogen vom strengen Parfüm von Desinfektionsmittel.
Doch «Normalität» ist die klar falsche Etikette. Die Folgen der Pandemie prägen weiterhin bis in alle Verästelungen den Alltag: Mehr als ein Drittel aller Erwerbstätigen kennt jetzt die Kurzarbeit; Tausende haben ihren Job ganz verloren; und die Furcht, auf die erste Corona-Welle könne eine zweite folgen, bleibt präsent. Die pandemiebedingten gesellschaftlichen Verwerfungen und ökonomische Erschütterung dürften das Land noch für Jahre prägen. Fürs abschliessende Bilanzieren ist es zu früh.
Erlaubt ist die Frage, wie die Schweiz den epidemiologischen Höhepunkt der Krise meisterte. Der allgemeine Tenor: zwar ernsthaft erschüttert, trotz allem Leid aber auch erstaunlich gut und diszipliniert. Der Schrecken über die hochschnellenden Fallzahlen und die plötzliche Fragilität von allem Vertrauten war hierzulande nicht geringer als anderswo. Aber das Corona-Regime blieb recht milde, weil die allermeisten den behördlichen Weisungen folgten, diszipliniert ihren Bewegungsradius stark einschränkten und gleichzeitig eine vielfältige Nachbarschaftshilfe keimte.
Die Voraussetzung für dieses Verhalten schuf letztlich der Bundesrat. Er trat zu Beginn der Krise geeint auf, setzte ganz auf seine Pandemieexperten und blieb in der Folge berechenbar und verständlich. Er appellierte an die Selbstverantwortung des Einzelnen – auch punkto Bewegungsfreiheit und Schutzmassnahmen: Weder ein totales «Confinement» noch eine Maskenpflicht wurden verfügt. Und die Behörde schuf bei ihren vielen Auftritten Bilder von einprägsamem, ikonenhaftem Charakter: Auf der einen Seite Gesundheitsminister Alain Berset mit seinem flammenden Mantra «Bleiben Sie zuhause!», auf der anderen Seite der Mediziner Daniel Koch, der als oberster Pandemiespezialist der Nation ruhig und nüchtern darlegte, was er weiss – und wichtiger noch: was er nicht weiss.
Das Beispiel Schweiz zeigt zugleich, wie wichtig in Krisen die weitreichende materielle Absicherung wird. Das Auffangnetz, das sich entfaltete, war stark. Die Staatshilfe für den Einzelnen – Stichwort Kurzarbeitsentschädigung – reicht wesentlich weiter als in vielen anderen Ländern. Und die Staatshilfe für Firmen in Bedrängnis ist weit entschiedener als im umliegenden Europa: Der Staat bürgt zu 100 Prozent für die Hilfskredite, die die Firmen unbürokratisch bei ihren Hausbanken abholen durften. Ausländische Medien kommentierten dies fast verklärend. In den Worten des Deutschen Magazins Focus: «Von solchen Verhältnissen können deutsche Firmenchefs nur träumen.»
Verklärung ist aber nicht angebracht: Die Schweiz war nicht besser auf die Pandemie vorbereitet als andere Industrienationen. Das Land verfügte zwar über eine nationale Spitalplanung für den Pandemiefall. Aber die Kantone hatten diese Pläne – ganz sparbewusst – nicht umgesetzt. Die Lager für wichtige medizinische Güter waren keineswegs voll, sondern halbleer. Und auch die Disziplin der Schweizerinnen und Schweizer war endlich. Im Mai begann die Geduld zu schwinden. Aber im Juni setzte der Bundesrat der steigenden Ungeduld ein Ende.
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Ihn wünscht man sich als väterlichen Hausarzt: Dr. Koch, der Pandemiespezialist der Nation, der während der Krise schier Kultstatus erlangte. Weiterlesen
*) Stand 1. Juli 2020 gemäss Auswertung des Statistikamtes des Kantons Zürich: 31 827 Fälle, 1965 Verstorbene
Abstand halten, Hände waschen, Masken tragen, Tests und Tracing: Das Bundesamtes für Gesundheit aktualisiert laufend die in der Schweiz geltenden Präventionsmassnahmen. Mehr Infos: ogy.de/corona-bag
Blockiert im Ausland? Das Aussendepartement unterstützt im Ausland blockierte Schweizerinnen und Schweizern bei der Rückreise. Mehr Infos: ogy.de/corona-eda
Ein laufend aktualisiertes und auf die Fünfte Schweiz zugeschnittenes Dossier zur Corona-Pandemie führt beispielsweise Swissinfo (www.swissinfo.ch).
Kommentare
Kommentare :
On pourra facilement déduire, qu'avec une proportionalité de tests, le chiffre réel de cas en Thailande pourra facilementètre 10 fois plus élevés, donc aux alentours de 30000 au moins, sinon beaucoup plus, vu l'enorme nombre de assymptomatiques.
Autre chose: dans les pays asiatiques existe depuis longtemps l'habitude d'utiliser des masques, dès que quelqu'un est malade, ne serait-ce qu'une simple constipation, afin de protéger les autres. Une habitude dont on est encore loin en occident, malheureusement.
Au lieu de rire, vous devriez peut-être mieux penser avant d'écrire....
1. Destroy Trump (good luck if law and order still exists)
2. Weaken and nullify America as global leader
3. Hasten the collapse of the USD as reserve currency
4. Identify those citizens who submit and those who do not
The worst is yet to come for many, but hopefully Switzerland will somehow remain a paradise of order. Invest in border control....
Wir veröffentlichen gerne Kommentare mit direktem Bezug zu den Beiträgen der aktuellen "Schweizer Revue". Punkto Corona-Pandemie hat sich die "Schweizer Revue" darauf fokussiert zu beschreiben, wie die Schweiz bisher mit der Pandemie umgegangen ist und welche Folgen im schweizerischen Alltag weiterhin dominieren.
Nicht Gegenstand unserer Berichterstattung sind Fragen zur Herkunft des Virus, zu medizinischen Aspekten, zur Gefährlichkeit oder Harmlosigkeit des Virus und zur Vielzahl der leidenschaftlich vertretenen Corona-Theorien. Wir veröffentlichen zu diesen Fragen keine Kommentare.
Danke für Ihr Verständnis.
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Dear Readers,
We are happy to publish comments directly related to the content of the current "Swiss Review". Regarding the corona pandemic, "Swiss Review" has focused on describing how Switzerland has dealt with the pandemic so far and what consequences continue to dominate everyday life in Switzerland.
Our reporting does not deal with questions about the origin of the virus, medical aspects, the danger or harmlessness of the virus, or the multitude of passionately advocated corona theories. We do not publish any comments on these questions.
Thank you for your understanding.
mir ist es klar, dass viele Themen um den COVID-19 herum anzugehen wären und es durchaus den Rahmen Ihrer Zeitschrift sprengen kann, doch erlebe ich als Arzt Ihren Kommentar, respektive Ihre Anweisung als leichte Zensur. Mit freundlichen Grüssen
Leider sehe ich immer wieder, dass gewisse Leute, so versuchen diese Pandemie zu beschönigen, so als wäre der Virus "gar nicht so schlimm".... nur "eine kleine Erkältung" usw.
Mes collègues ont dus garder les capuchons prévus à usage unique...dans des petits gobelets avec le nom du patient pour les réutiliser à plusieurs reprises !
Non mais on marche sur la tête !
Et non la Suisse n’était pas plus prête que les autres pays alentours !
Mon père doit se retourner dans sa tombe!
Dans mon enfance la protection civile demandait à chaque famille d’avoir toujours un stock d’huile, de farine, de riz et je sais plus quoi, en cas de guerre...la Suisse n’a plus été en guerre depuis qq chose comme 1850 !
Mais comme les autres, les stocks coûtent chers, alors on a opté pour le flux tendu, acheter au meilleur prix ailleurs, idem pour les médicaments, et tout à coup on se retrouve non pas le bec mais au minimum la tête, voir le corps entier dans l’eau..et on se noie !
En tout cas cette pandémie donne matière à réflexion pour l’avenir ! Messieurs les gestionnaires !
Aber im Gegensatz zu vielen EU-Ländern war die Schweiz sehr schnell mit der Hilfe.
Erst hinterher hat die Regierung Fragen gestellt. Erst geholfen und danach die Sicherung, dies hat einen Seltenheitscharakter,
so einen Zug habe ich bisher in der Schweiz noch nie erlebt. Auch wenn ich Privat in der EU wohne aber als kleiner Unternehmer wurde ich seriös, einfach und schnell unterstützt. Da ich auch in der EU Unternehmer bin, dauerte die Hilfe in der EU beinahe 5 Wochen und in der Schweiz 3 Tage!
Dies sollte man sich einmal vor Augen halten!