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Demokratie in Aktion: Auf dem Weg zu besseren Wahlen

06.12.2024 – Interview: Andreas Feller

Die Wahlen in den Auslandschweizerrat werden 2025 in zahlreichen Wahlkreisen auf neue Weise erfolgen. Zwei heutige Delegierte des Rates schildern, wie sie die grundlegenden Änderungen einordnen.

2025 werden die Delegierten des Auslandschweizerrats (ASR), dem de facto «Parlament der Fünften Schweiz», für eine vierjährige Amtszeit neu- oder wiedergewählt. Einmal gewählt, werden sie unter anderem die Interessen der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer gegenüber den Behörden in der Schweiz vertreten. Wie in den letzten Ausgaben der «Schweizer Revue» wiederholt aufgezeigt wurde, arbeitet eine Arbeitsgruppe derzeit mit Verve daran, die Wahlen in den ASR transparenter und demokratischer zu gestalten.

Das Mittel, um dies zu erreichen: Die Einführung von Direktwahlen, mit einem verlässlichen E-Voting-System als wichtigstem Instrument. In den 13 Wahlkreisen (Länder oder Ländergruppen), die 2025 auf Direktwahlen setzen, kann jede Schweizerin und jeder Schweizer wählen, sofern sie oder er beim zuständigen Konsulat registriert und mindestens 18 Jahre alt ist. Wer nicht nur wählen will, sondern für den ASR kandidieren möchte, kann das in den 13 Wahlkreisen ebenfalls tun.

Die Modernisierung des Wahlsystems – weg von einer Wahl durch wenige, hin zu einer Wahl durch viele – ist nicht weniger als Ausdruck eines lebendigen, demokratischen Prozesses. Wie wird dies in den beteiligten Wahlkreisen wahrgenommen? Stephan Frei, ASR-Delegierter aus Deutschland, und Rolf Blaser aus Sri Lanka, ASR-Delegierter des Wahlkreises Zentral-, West- und Südasien, nehmen dazu Stellung.

Stephan Frei, Deutschland. Foto ZVG

Wie erfolgten in Ihrem Wahlkreis die Wahlen in den ASR vor Einführung der Direktwahl?

Stephan Frei: In Deutschland wurden die Delegierten bisher von den Präsidenten der rund vierzig Schweizer-Clubs gewählt, die die deutsche Sektion der AuslandschweizerOrganisation bilden.

Rolf Blaser: Bei der letzten Wahl war der «Swiss Circle Sri Lanka» der einzige anerkannte Schweizer-Verein in unserem 24 Länder umfassenden Wahlkreis. Der «Swiss Circle» bat seine Mitglieder um Bewerbungen im Vorfeld der Generalversammlung, an der die Wahl des Delegierten für den Auslandschweizerrat für die Legislatur 2021–2025 stattfand.

Welche Anstrengungen unternehmen Sie, um die Schweizerinnen und Schweizer in Ihrer Region im Hinblick auf die Wahlen 2025 zu erreichen?

Stephan Frei: Wir haben eine Website, einen Instagram-Kanal, der ständig wächst, einen Newsletter und eine neue Gruppe auf swisscommunity.org, die sich an die in Deutschland lebenden Schweizerinnen und Schweizer richtet. Nicht zuletzt setzen wir auf die Regionalseiten der «Schweizer Revue», denn diese erreichen die meisten in Deutschland lebenden Schweizerinnen und Schweizer.

Wir erhoffen uns einen repräsentativeren Auslandschweizerrat, der die Vielfalt der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer besser widerspiegelt. 

Stephan Frei, Deutschland

Rolf Blaser, Sri Lanka. Foto ZVG

Rolf Blaser: In Sri Lanka setzen wir auf regelmässige physische Treffen, etwa zehn bis zwölf pro Jahr, wo wir uns austauschen und auf verschiedene Art und Weise die Schweizer Kultur feiern. Wir aktualisieren laufend unsere Auftritte auf Facebook, LinkedIn, Instagram sowie unsere Homepage. Dazu kommt ein E-Mail-Newsletter mit Hinweisen auf kommende Veranstaltungen. Darüber hinaus wird ein regionaler Newsletter mit relevanten Informationen für den ganzen Wahlkreis an alle Botschaften und Konsulate verschickt, damit diese ihn weiterleiten können.

Was erhoffen Sie sich vom Schritt hin zu Direktwahlen?

Stephan Frei: Wir erhoffen uns einen repräsentativeren Auslandschweizerrat, der die Vielfalt der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer besser widerspiegelt. Dies kann erreicht werden, wenn eine Mehrheit der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer ihre eigenen Delegierten wählen kann.

Rolf Blaser: Dank der Änderung kann nun jede registrierte Schweizerin und jeder registrierte Schweizer sowohl kandidieren wie auch wählen, unabhängig von einer allfälligen Mitgliedschaft in einem Schweizer-Verein. Das ist Demokratie in ihrer reinsten Form und ein echtes Zeugnis von Schweizer Kultur und Gleichberechtigung.

Das ist Demokratie in ihrer reinsten Form und ein echtes Zeugnis von Schweizer Kultur und Gleichberechtigung.

Rolf Blaser, Sri Lanka

Das Wichtigste in Kürze

Wollen Sie als Wählerin oder Wähler an den ASR-Wahlen Ihre Stimme abgeben, müssen Sie bis spätestens am 31.Januar 2025 sicherstellen, dass das zuständige Konsulat oder die zuständige Botschaft von Ihnen eine gültige E-Mail-Adresse registriert hat. Die Wahlanweisungen erhalten Wählerinnen und Wählern nämlich – direkt vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) – per E-Mail. Gewählt werden kann ab Freitag, 11. April 2025.

Wer nicht nur wählen, sondern auch für den ASR kandidieren möchten, sollte sich rasch mit dem lokalen Wahlkoordinator, der lokalen Wahlkoordinatorin, in Verbindung setzen. Bewerbungsformulare sind bis am 15. Februar 2025 einzureichen.

Die Liste der teilnehmenden Länder und die Kontaktdaten der lokalen Wahlkoordinatoren finden Sie auf der offiziellen Wahl-Website: www.swisscommunity.org/de/elections

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