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Auslandschweizerin Angela Meraviglia über die Chancen und Herausforderung eines Studiums in der Schweiz.
Angela Meraviglia, Sie sind Schweizerin, in Australien aufgewachsen. Warum haben Sie sich für ein Studium in der Schweiz entschieden?
In Australien habe ich eine Ausbildung als Floristin gemacht. Doch eigentlich wollte ich immer studieren, fand aber nie das geeignete Studienfach. Während eines Ferienaufenthalts in der Schweiz entdeckte ich den Studiengang «Design Management» der Hochschule Luzern. Zu Beginn erschien er mir nur wie eine spannende, aber nicht sehr konkrete Idee. Doch ich habe mich beworben. Dank dem Dossier meiner Arbeiten, meinem gymnasialen Abschluss und meiner Berufserfahrung wurde ich aufgenommen. Erst als ich die Aufnahmebestätigung erhielt, realisierte ich, dass sich mein Leben innert wenigen Monaten komplett verändern würde.
Erzählen Sie uns Konkreteres über Ihren Studiengang «Design Management» an der Hochschule in Luzern.
Der Studiengang ist komplett auf Englisch. Ich bin nun im dritten und letzten Bachelor-Studienjahr. Mir gefällt besonders die Vielfältigkeit des Studiengebietes. Es geht nicht nur darum, physische Dinge zu kreieren oder sie zu gestalten, sondern es geht immer um das ganze Mindset, also die ganze Denkweise. Das hilft, komplexe Probleme zu verstehen, mit den Menschen zu kommunizieren und Lösungen zu schaffen, welche für die Leute und unsere Umwelt besser sind.
Welche Sprache benutzen Sie in der Freizeit? Und wie haben Sie sich in der Schweiz eingelebt?
Mit den Studienfreunden spreche ich in einer Mischung aus Englisch und Schweizerdeutsch und mit meinen Verwandten Schweizerdeutsch, welches ich zuhause gelernt habe. Nun möchte ich aber an der Uni auch einen Deutschkurs besuchen. Mir in der Schweiz einen guten Freundeskreis aufzubauen, war schwieriger, als ich dachte. Ein kleiner Job im Gastgewerbe half mir aber, die lokale Lebensart kennenzulernen und auch neue Bekanntschaften zu schliessen.
Reichte der «kleine Job» neben dem Studium aus, um die hohen Schweizer Lebenskosten zu tragen?
Ich habe immer neben dem Studium gearbeitet, zuerst im Gastgewerbe und jetzt in einer Design-Agentur in Zürich. Das intensive Studium erlaubt mir aber nicht, genug zu arbeiten, um finanziell unabhängig zu sein. Ich hatte das Glück, ein Stipendium von meinem Heimatkanton Zürich zu erhalten, was mir das Leben sehr erleichtert. Auch kann ich von einer reduzierten Krankenkassenprämie profitieren. Die Schweiz ist teuer, aber sie hat auch ein ziemlich faires soziales Unterstützungssystem.
Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihr Studium aus?
Den grössten Teil des letzten Jahres habe ich online studiert und so wird es wohl auch für mein letztes Semester bleiben. Das Online-Studium funktioniert auch relativ gut, aber es hat meine Universitätserfahrung erheblich verändert. Es gibt sowohl Vor- als auch Nachteile. So kann ich zum Beispiel die Vorlesungen aus den Bergen verfolgen und mir die Reisezeit sparen. Aber eine Menge sozialer Interaktionen geht verloren. Auch fühlt sich ein ganzer Tag mit Vorlesungen vor dem Laptop doppelt so lang an wie einer im Klassenzimmer. Physisches Lehren und Lernen lässt sich auch nicht eins zu eins auf das Online-Lernen übertragen. Ich glaube, im Online-Format ist es sogar noch wichtiger, die Studierenden aktiv einzubinden, damit die Konzentration konstant bleibt.
Wie sind Ihre Zukunftspläne?
Zum jetzigen Zeitpunkt plane ich nicht zu weit in die Zukunft, weil die Welt im Moment so unsicher ist. In den nächsten Monaten werde ich mich auf meine Bachelor-Arbeit konzentrieren und danach hier in der Schweiz einen Job im Designbereich suchen.
Welche Tipps geben Sie jungen Auslandschweizerinnen und -schweizern, die in der Schweiz studieren möchten?
Ich ermutige alle, sich über die finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten zu erkundigen. Und: In einer Wohngemeinschaft zu leben, ist nicht nur eine günstigere Art des Wohnens, sondern auch eine grossartige Möglichkeit, mehr mit der Schweizer Kultur in Kontakt zu kommen. Wenn es das Studium erlaubt, sollte man sich auch einen Nebenjob suchen. Auch rate ich, so viel freie Zeit wie möglich damit zu verbringen, dieses unglaublich vielfältige Land zu erkunden. Bleibt neugierig, seid bescheiden, seid offen für neue Erfahrungen und Ideen, verfolgt aktiv euer Ziel und gebt euch Zeit, euch zu integrieren und sucht Unterstützung, wenn ihr sie braucht.
Educationsuisse bietet jungen Auslandschweizerinnen und -schweizern spezifische Beratung rund um das Thema «Ausbildung in der Schweiz».
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