Gesehen
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Als Kinder investierten wir unser erstes Sackgeld in Süssigkeiten am Kiosk, von Cola-Fröschchen bis Caramel-Stängel, allen Ermahnungen der Eltern zum Trotz. Als Erwachsene kauften wir Zeitungen, Zeitschriften, Zigaretten. Wir füllten den Lottozettel aus und träumten vom Jackpot, der nie kam. Die Kioskverkäuferinnen und -verkäufer erkannten sofort, ob man plaudern wollte oder nicht. Ein neues Buch, «Kiosk – Ein Kaleidoskop», würdigt die alltäglichen Verkaufshäuschen im Quartier, am Bahnhof oder im Einkaufszentrum auf gelungene Weise. Mit einem Hauch Nostalgie, da der klassische Kiosk in der Schweiz am Verschwinden ist. Tabakwaren, Zucker und gedruckte Zeitungen sind weniger gefragt als in den Kiosk-Blütezeiten des 20. Jahrhunderts. Die grösste Kioskbetreiberin Valora betreibt heute noch 800 Filialen mit erweitertem Angebot, darunter Take-away-Essen und Aufladen von Powerbanks. Das schön gestaltete Buch zeigt den guten alten Kiosk aber auch mit dem frischen Blick von Kulturpublizistik-Studierenden, Digital Natives, und ordnet ihn kultur-, konsum- und architekturgeschichtlich ein. Die Texte und rund hundert Abbildungen fangen die Kiosk-Athmosphäre treffend ein. Etwa, wenn die Herausgebenden schreiben, der Kiosk sei ein Ort, «wo die Nachrichten der Welt gestapelt aufeinanderliegen». Und «wo Hastige und Schlaflose den Tag beginnen».
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