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Vier Landessprachen, Dutzende Dialekte, insgesamt über 250 gesprochene Sprachen: Die Mehrsprachigkeit ist für die Schweiz prägend – und sie nimmt zu. Am auffälligsten ist aber, wie sich im Schweizer Alltag Englisch mehr und mehr als fünfte «Landessprache» etabliert.
Renata Coray ist rätoromanisch-schweizerdeutsch in Baselland aufgewachsen, hat in Freiburg auf Französisch und Deutsch studiert, wohnt in Zürich, weilt oft in der Surselva, liest bei der Arbeit auch Texte auf Englisch und fährt am liebsten nach Italien in den Ferien. So polyglott wie die Projektleiterin am Institut für Mehrsprachigkeit in Freiburg sind zwar nicht alle Schweizerinnen und Schweizer unterwegs, doch die neuste Studie des Bundesamts für Statistik zur Schweizer Sprachenlandschaft zeigt: Die Mehrsprachigkeit nimmt signifikant zu. Mehr als zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung verwenden regelmässig mehr als eine Sprache. 2014 nutzten rund 64 Prozent in ihrem Alltag mehr als eine Sprache. Heute sind es 68 Prozent. Zwei Sprachen genügen oft nicht: 38,4 Prozent brauchen regelmässig zwei, 21,3 Prozent drei, 6,4 Prozent vier und 1,7 Prozent gar fünf oder mehr Sprachen. Anzumerken ist dabei, dass in dieser Studie Hoch- und Schweizerdeutsch nicht als zwei separate Sprachen angesehen wurden.
«Gründe für die Zunahme sind die erhöhte Mobilität, die erweiterten Kommunikationsmöglichkeiten unter anderem durch die neuen Medien und das Internet, der ausgebaute Sprachenunterricht sowie die internationalere Bevölkerungszusammensetzung», sagt Soziolinguistin Coray. Die höheren Zahlen hätten aber auch mit der veränderten Fragestellung bei sprachstatistischen Erhebungen zu tun: Hatte man bis 1990 lediglich nach der Muttersprache gefragt (wobei sich bilingue Personen für eine Sprache entscheiden mussten), so können die Befragten seit 1990 zusätzlich die Umgangssprachen und seit 2010 bis zu drei Hauptsprachen angeben.
Trotz der Zunahme bleibt die Mehrsprachigkeit für die Schweiz ein brisantes politisches Thema. Dies zeigt der lange Kampf um das Überleben des Rätoromanischen oder der vielerorts geführte Streit um die Einführung von Frühenglisch anstelle des Frühfranzösisch in den Schulen. Die Förderung der Landessprachen, insbesondere der Minderheitensprachen Italienisch und Rätoromanisch, ist jedoch in der Bundesverfassung verankert. «Sprachpolitisch und auf gesetzlicher Ebene wurde relativ viel gemacht», sagt Coray, «aber in der Praxis hapert es ab und zu.» Das zeige sich etwa in der Bundesverwaltung. In rund zwei Drittel aller Ämter sind die Deutschsprachigen deutlich übervertreten und die Angehörigen der Sprachminderheiten untervertreten, wie eine Untersuchung des Zentrums für Demokratie Aarau von 2020 aufzeigt.
Ein ähnliches Problem bestehe im Kanton Graubünden, sagt Coray. Im einzigen Kanton, der drei Amtssprachen kennt – Deutsch, Rätoromanisch und Italienisch –, ist Deutsch in der Verwaltung weiterhin klar dominant. Macht die Förderung des Rätoromanischen überhaupt Sinn, wo doch nur 0,5 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung Rätoromanisch als Hauptsprache angeben und nur 0,9 Prozent diese Sprache regelmässig verwenden? Vor allem, wenn fast alle Rätoromaninnen und Rätoromanen ohnehin auch Deutsch beherrschen? «Es stimmt, dass meine Grossmutter wohl zur letzten Generation gehörte, die nur Rätoromanisch sprach, aber die Förderung der sprachlichen Vielfalt ist dennoch wichtig für den Zusammenhalt und zeichnet unser Land aus», sagt Coray. Selbst wirtschaftlich scheint sich der Sprachenreichtum auszuzahlen: 9 Prozent des Schweizer Bruttoinlandsprodukts gehen auf die Mehrsprachigkeit des Landes zurück, haben Forscher der Universität Genf 2008 herausgefunden. Zurzeit läuft eine neue Untersuchung, denn dieser Anteil dürfte in den letzten Jahren zugenommen haben.
«Sprachpolitisch und auf gesetzlicher Ebene wurde relativ viel für die Förderung der Landessprachen gemacht. Aber in der Praxis hapert es ab und zu.»
Auch Naomi Arpagaus schätzt die Sprachenvielfalt. Die 21-jährige Bündnerin ist rätoromanisch-schweizerdeutsch aufgewachsen, hat in der Schule Englisch und Italienisch gelernt, sich im Gymnasium auf Spanisch spezialisiert und nimmt momentan Französischunterricht. «Da ich wegen des Studiums zurzeit in Bern lebe, verwende ich im Alltag zwar vor allem Deutsch, aber ich bin viel in Kontakt mit rätoromanischsprechenden Freunden.» Ihr liegt die Pflege dieser Sprache am Herzen: Als Präsidentin der Dachorganisation der rätoromanischen Jugend GiuRu setzt sie sich für die Bündner Sprachregionen und die Vernetzung der fünf Idiome – Sursilvan, Sutsilvan, Surmiran, Puter und Vallader – ein.
«Wir organisieren Konzerte und Spielabende auf Rätoromanisch, haben eine Kolumne in der Bündner Tageszeitung ‹La Quotidiana› und sind im Austausch mit anderen Sprachminderheiten Europas», erklärt Arpagaus. Das Interesse der jüngeren Generation sei gross, sagt sie: «Viele, die das Rätoromanische beherrschen, sehen dies als Vorteil. Es vereinfacht den Zugang zu anderen lateinischen Sprachen wie Französisch, Spanisch oder Portugiesisch, und es ist fast wie eine Geheimsprache.» Aber in den sozialen Medien schreiben die Jugendlichen wohl doch eher auf Deutsch statt auf Rätoromanisch? Naomi Arpagaus lacht: «In meiner Generation posten wir hauptsächlich auf Englisch.»
«Viele, die das Rätoromanische beherrschen, sehen dies als Vorteil. Es vereinfacht den Zugang zu anderen lateinischen Sprachen wie Französisch, Spanisch oder Portugiesisch.»
In der Tat etabliert sich Englisch immer mehr zur fünften «Landessprache», nimmt man die Sonderstellung des Hochdeutschen aus (siehe Kasten). Englisch ist mit Abstand die am meisten verbreitete Nichtlandessprache (45 Prozent). Insbesondere bei der jüngeren Generation: Bei den 15- bis 24-Jährigen verwendeten 2019 fast drei Viertel regelmässig Englisch. «Und das ist gut so», sagt Verio Pini, «mehr noch: Das ist sogar unentbehrlich.» Er ist Präsident der Vereinigung Coscienza Svizzera, die sich für die Sprachenvielfalt einsetzt. Diese lebt er auch im Alltag: Pini ist im Tessin aufgewachsen, hat in Lausanne und Bern studiert, wohnt halb in Bern und halb im Tessin, und verwendet in seinem Alltag auch Französisch, Englisch und Spanisch, insbesondere bei der Lektüre der Presse.
So wichtig Englisch heutzutage sei: «Es übt jedoch viel Druck auf die Landessprachen aus. Nicht nur auf das minoritäre Rätoromanisch und Italienisch, sondern auch auf das Deutsch in Genf oder das Französisch in Zürich.» Häufig würden Sprachen nur in ihrem Sprachgebiet gefördert, dabei sei heute, angesichts der grossen kulturellen Vielfalt und Mobilität der Blick über die Sprachgrenzen nötig: «Italienisch etwa wird nördlich der Alpen von mehr Personen gesprochen als im Tessin.» Dies habe die Politik erkannt: Bereits in der Kulturbotschaft 2016 – 2020 hatte der Bundesrat das Ziel festgehalten, die italienische Sprache und Kultur ausserhalb der italienischen Schweiz zu fördern. Das Parlament drängt indes auf eine weitergehende, dynamischere Förderung der Mehrsprachigkeit – dies, um den nationalen Zusammenhalt und die Integration zu fördern.
«Englisch übt viel Druck auf die Landessprachen aus. Nicht nur aufs minoritäre Rätoromanische und Italienische, sondern auch aufs Deutsche in Genf oder das Französische in Zürich.»
«Klar wäre die Verständigung zwischen den verschiedenen Sprachregionen einfacher, wenn alle Englisch verwenden würden. Doch für den nationalen und sozialen Zusammenhalt reicht die vereinfachte Verständigung nicht», sagt Pini. «Man muss auch die Kultur der anderen Sprachregionen verstehen.» Die Schweizer Bevölkerung ist sich dessen anscheinend durchaus bewusst: Gemäss der Studie des Bundesamts für Statistik sind 84 Prozent der Schweizer Bevölkerung der Meinung, dass Kenntnisse mehrerer Landessprachen wichtig für den Zusammenhalt in der Schweiz seien.
Dieser Meinung ist auch Philipp Alexander Weber. In Winterthur aufgewachsen, kam er für das Wirtschaftsstudium nach Freiburg – und hatte anfangs Mühe mit der französischen Sprache. «In der Schule war ich eher der Mathe-Typ.» Schon bald stellte er fest: Vor Ort lernte er die Sprache deutlich besser als durch Grammatikbücher. Deshalb gründete er 2007 die Organisation friLingue, die Sprachaufenthalte für Jugendliche in der Schweiz anbietet. «Damit wollte ich Brücken über den Röstigraben schlagen», erklärt Weber.
Heute nehmen an den Sprachcamps von friLingue pro Jahr rund 1000 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 18 Jahren teil. Insbesondere bei den Westschweizer Jugendlichen konnte Weber einen Zuwachs feststellen: «Während Französisch – die Sprache der Diplomatie – für Deutschschweizer schon immer anziehend war und als Zeichen für Bildung galt, haben die Romands ein eher schwieriges Verhältnis zum Deutsch. Allein, weil sie in der Schule Hochdeutsch lernen, in Bern, Zürich und Basel aber unterschiedliches Schweizerdeutsch gesprochen wird.» Nach der Fussball-WM 2006 in Deutschland, sagt Weber, habe die deutsche Sprache aber für Romands an Attraktivität gewonnen. Binnen weniger Jahre wurde für sie Deutschland zum beliebten Reiseziel. Und viele wollen nun für ein Zwischenjahr nach Berlin oder für einen Sprachaufenthalt in die Deutschschweiz. Gleichzeitig werten mehrere Kantone in der Zentral- und Ostschweiz just das Französisch ab und ziehen an der Schule Englisch vor. In Uri und Appenzell Innerrhoden etwa wird in der Primarschule kein Französisch mehr unterrichtet, im Thurgau und in Zürich ist Französisch beim Übertritt in die Sekundarschule respektive ins Gymnasium nicht mehr relevant. «Das merken wir auch bei den Anmeldungen für die Sprachcamps», sagt Weber. Doch nicht nur in der Schule werden Sprachen gebüffelt: Gemäss der Studie des Bundesamts für Statistik lernt jede fünfte Person ab 25 Jahren eine oder mehrere Sprachen. Die am häufigsten gelernte Sprache ist – Englisch.
Natürlich komme es auch bei friLingue vor, dass Jugendliche aus unterschiedlichen Sprachregionen manchmal auf Englisch wechselten, um sich zu verständigen. Das findet Weber aber nicht schlimm. «Wir verstehen uns nicht als Schule, sondern wollen Freude an den Sprachen wecken.» Weber selbst verwendet nicht nur Deutsch und Französisch im Alltag, sondern auch Englisch und Portugiesisch. Als Auslandschweizer lebte er zehn Jahre in Brasilien und hat einen brasilianischen Sohn – der Schweizerdeutsch spricht. «Sprachkenntnisse ermöglichen es, andere Kulturen und Denkarten zu lernen und zu verstehen», sagt Weber. «Damit eröffnen sich neue Horizonte.»
Für die einen ist Schweizerdeutsch ein Dialekt, für die anderen eine eigene Sprache. Für Jürg Niederhauser, Präsident des Schweizerischen Vereins für die deutsche Sprache (SVDS), ist dies letztlich eine «ideologische Frage», die sich nicht aufgrund sprachwissenschaftlicher Gegebenheiten entscheiden lasse. Klar ist: Für Personen aus einer anderen Sprachregion oder aus dem Ausland bildet das im Alltag verwendete Schweizerdeutsch oft eine Hürde. Heute wird zudem immer häufiger Mundart gesprochen, da die Ausdrucksweisen zunehmend informell werden: «Vor 70 Jahren wurde ein Sportmatch am Fernsehen noch Hochdeutsch kommentiert, heute braucht man Mundart», sagt Niederhauser. Dies mache das Verständnis für Nichtdeutschschweizer schwieriger – und sorge wiederum dafür, dass Deutschschweizer mehr Hemmungen hätten, Hochdeutsch zu sprechen, da dieses fast nur im formellen Kontext, etwa in der Schule, verwendet werde.
Kommentare
Kommentare :
Als Bündnerin habe ich in der Primarschule auf Romanisch Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt, zu Hause wurde Schwizerdütsch gesprochen, Italienisch Dialekt lief - aufgrund der Tessiner und Italienischen Familienwurzeln - nebenher. Mein Handelsdiplom auf Französisch habe im Kanton Fribourg erworben, Englisch kam - schon wegen der vielen internationalen Engadiner Gäste - fast automatisch dazu.
Mein Leben im deutschsprachigen Österreich konnte mir nur selten die Möglichkeit bieten, zwischen verschiedenen Sprachen zu "switchen", leider.
Als ich im Bundesland Kärnten vor mehr als fünfzig Jahren erlebte, wie schwer man sich mit der Akzeptanz für die zweite Landessprache dieser Region tat, war ich immer wieder stolz auf "meine" Schweiz, das kleine Land, wo sich die Ortstafeln manchmal von Dorf zu Dorf ändern, das dadurch das Kulturgut "Mehrsprachigkeit" in seiner Vielfalt dokumentiert. (Erst nach jahrelangen Kämpfen ist die Durchsetzung zweisprachiger Ortstafeln nun in Kärnten gelungen).
Allen jungen Schweizern kann ich nur empfehlen, die Mehrsprachigkeit zu leben. Wenn sie Rätoromanen sind, wurde ihnen der Schlüssel zu vielen romanischen Sprachen sowieso schon in die Wiege gelegt!
PS: Der Europäische Tag der Fremdsprachen wird weltweit am 26. September gefeiert.
When people ask which Swiss language I talk, I always say the 5th language, English. So thanks for the validation !! After 33 years in the U.S. I confuse myself with what is South African, British or American English.. We all understand all the dialects.
Ich bin in Bremgarten AG aufgewachsen und 2 Jahre in die Schule gegangen. Dannach sind wir ins Elsass ausgewandert, dort habe ich französisch lernen müssen. Später als ich Koch lernte, lernte ich auch Italienisch und Spanisch. Jetzt dazu noch Hebräisch. Also spreche ich einige Sprachen. Ich denke, Sprachen sind wichtig. Aber eben je nachdem in welchem Beruf man ist, ist eben eine welche über den anderen steht, und das muss man eben akzeptieren. Ich merke, dass da ich einige Sprachen spreche ich im Vorteil bin, z.B wenn ich mit Menschen zusammen komme und Ihnen Israel zeigen will, oder sogar als ich hie und da in der Schweiz war, habe ich anders Sprechende geführt, aber eben mit den verschiedenen sprachen welche ich gesammelt habe. Dafür bin ich sehr dankbar.
Ich habe diesen Artikel mit grossem Interesse gelesen. Ich bin jetzt im Ruhestand, doch hatte ich während mehr als 30 Jahren als Übersetzerin gearbeitet. Dabei fand ich zu meinem grossen Erstaunen heraus, dass Schüler in Zürich erst Englisch lernen. Meine Generation fing an mit Französisch in der Sekundarschule! Ja, das war spät, doch war die Methode ganz anders. Im Übrigen hatte ich mich schon lange gewundert über die grosse Anzahl von englischen Worten und Satzteilen in dieser Publikation und anderen Artikeln die ich im Computer lese. Ich bin schon seit 60 Jahren in den USA, habe wenig Kontakt mit Anderssprachigen, ausser in Dokumenten die ich übersetze (jetzt noch als Freiwillige für das United States Holocaust Memorial Museum in Washington - ich war dort beim Visitor Service während 10 Jahren vor meiner Übersiedlung nach Wichita). Ich glaube auch, dass heutzutage Französisch von Englisch als Diplomatensprache überholt worden ist.
Il est important pour la cohésion d'un pays qui compte plusieurs langues nationales d'encourager les initiatives prises pour protéger l'existence et l'usage de ces langues NATIONALES.
Examples: autumn/fall; tap/faucet; cookery book/cookbook; programme/program; centre/center; theatre/theater, travelled/traveled, etc etc.
US "school"= any educational institution, including a university versus UK "school"= educational institution below university level. The -ise versus -ize word endings differ.
We in S. Africa are sticking with UK English. More civilised!
.
UK = ground floor; US = first floor
“More civilised” eh? That sounds typically pedantic. Please let us know how your civilization is getting on down there in South Africa…
I live in South Africa and English is my main language. So English as a 5th language would be great
ich bin auslandschweizer seit etwa 30 jahren lebe ich in Mexiko , ich versuchte meine kinder auch mit deutsch anzusprechen damit sie das lernen, aber leider ist dies sehr schwierig als vater, wenn man fast immer nur arbeitet, und nie zuhause ist ich ware super froh, wenn es irgend eine moeglichkeit gaebe, dass freiwillige (nicht hohe kosten generierende Kurse) sich online mit meinen kindern unterhalten wuerden um zb. deutsch zu lernen.
Bonjour, alors je me risque à un commentaire en français, ma langue maternelle. Née en Afrique de parents franco-suisses (papa bâlois, bilingue, très bon francophone) j’ai appris allemand, latin et anglais pour la matu. J’adore l’anglais, plus facile que l’allemand pour moi. Ceci dit, j’aime beaucoup l’allemand, un peu déconcertée par les dialectes, que je comprends après quelques heures sur place. Mon allemand reste « passif » mais toujours présent. J’ai beaucoup parlé anglais, dans des missions humanitaires terrain au CICR, et lors d’un séjour de 10 ans en Angleterre. D’ailleurs ma fille est une parfaite bilingue (français-anglais)! Dans la vie, en voyages, je comprends bien l’italien et l’espagnol (grâce aux 8 ans de latin, 4 heures/semaine je suppose) sans les avoir vraiment appris en cours de langue. J’ai aussi eu au CICR une initiation à l’arabe « de la rue » (pas la langue classique, écrite, du Coran plus longue et complexe à apprendre) et en comprends encore quelques mots. J’ai aussi faire un cours de japonais sur 3 semaines sur place, génial….J’aime les langues, et suis partisane d’élever les enfants sur plusieurs langues si possible, et leur rendre vivantes la beauté et la diversité des cultures, littératures. On apprenant une langue on entre dans la mentalité, l’esprit de ses locuteurs, et on y gagne toujours comme être humain…. Si j’adore l’anglais (d’Angleterre surtout) et sa littérature, je suis attristée de l’entendre si mal parlé par tant de locuteurs approximatifs de la langue de Shakespeare, victime de sa relative facilité d’apprentissage, et médium de mondialisation. Belle journée à tous, have an excellent, sunny day !
Bonjour, Je suis absolument d'accord avec vous ! Personnellement, j'aime également les langues qui reflètent les cultures de leurs locuteurs. Les comprendre et pouvoir s'exprimer en leurs idiomes est une richesse en soi. Je partage également votre opinion sur l'anglais, malheureusement journellement bafoué dans un jargon 'globish' par ceux qui croient s'exprimer en cette langue... Bonne journée à vous aussi !
Suisse parce que d'une famille d'origine bâloise, je m'étais intéressé à cette fragmentation linguistique il y a 30 ans. A l'époque des Suisses alémaniques expliquaient délaisser le français pour l'anglais, plus utile car jugé être LA langue internationale. Des Suisses romands disaient être d'accord pour étudier le Hochdeutsch mais n'avoir pas à se plonger dans les dialectes. Ils expliquaient que les alémaniques pensant savoir l'allemand s'enfermaient dans les dialectes, négligeaient l'allemand générique et se détournaient du français pour l'anglais. Cela les faisait conclure que la Confédération imploserait un jour, avec une dérive des continents linguistiques ...
Ich möchte darauf hinweisen, dass in der Schweiz alle möglichen Sprachen gesprochen werden - ausser Hochdeutsch. Dabei ist es doch unsere Muttersprache und wir beherrschen sie ja auch, schreiben ausgezeichnete Briefe und Artikel, aber wenn es ans Sprechen geht, können sich die wenigsten korrekt und fliessend in Hochdeutsch unterhalten. Das ist nicht gut! Ich bin dafür, dass man mit anderssprachigen Hochdeutsch spricht, auch wenn sie den Dialekt zum Teil verstehen. Dabei denke ich an meine Kinder, die in Spanien aufgewachsen sind und die soviel Deutsch gelernt haben um sich zu verstaendigen, aber natürlich Hochdeutsch. Und all die Tessiner und Romands und Bündner die sich in der deutschen Schweiz aufhalten, müssen die sich an die Dialekte anpassen? Wenn wir nach Italien reisen, wünschen wir uns auch ein korrektes Italienisch zu hören anstatt eines unverständlichen Dialekts. Ich bin dafür, dass der deutschen Sprache mehr Protagonismus gegeben wird, in der Schule und den Medien.
Ich wohne seitüeber 50 Jahre in Kopenhagen, bin mit einem Engländer verheiratet und unsere tägliche Sprache ist hauptsächlich Englisch und Dänisch. Trotzdem habe ich mein Bernerdeutsch nicht vergessen (ich bin jetzt 84 Jahre alt) und mit meiner Familie in der Schweiz spreche ich immer noch diesen Dialekt. Französisch ist meine zweite Muttersprache, die ich immer noch in der Alliance Francaise hier in Kopenhagen brauche. Wir Schweizer haben alle eine gute Möglichkeit unsere Sprachen zu gebrauchen, die uns ja quasi in die Wiege gelegt wird.
ich persönlich bin heute noch dankbar, dass ich Frannzösisch als 1. Fremdsprache lernen durfte (bis heute empfinde ich diese Sprache, vor allem die Grammatik, einfacher als Englisch). Einige Jahre danach wählte ich Italienisch als Freifach, es fiel mir sehr leicht, da die 2 Sprachen sehr ähnlich sind. Englisch habe ich trotz dem erst späteren Beginn als Französisch auch ordentlich gelernt, da hab ich mich mithilfe von Büchern und Filmen in der englischen Sprache noch selber fit gehalten.
Bei meiner Tätigkeit bei den SBB, war ich vor allem fürs Italienisch extrem froh, haben wir doch in der Deutschschweiz viele Italiener. Unterdessen war ich beim Max Plank Institut in Tübingen (auch dort konnte ich alle Sprachen super gebrauchen, gab es doch dort Wissenschaftler aus allen Ländern) und bin nun in einem Hotel, auch hier bin ich enorm froh um jede Sprache, die ich spreche.
Ich glaube wir sind da auch eine große Bereicherung in Deutschland, hier lernt Otto Normal lediglich Englisch als Fremdsprache
Erwachsene sind seit Jahren meine Schüler...Englisch wird gewählt, weil es grammatikalisch total einfach ist und über den ersten Kommunikations-Berg hilft.
Sich später durch den Wald an Literatur zu lesen, ist nur möglich mit einem soliden Grundstock jeglicher Sprachen.
Es ist für mich jeden Tag eine grosse Freude, das Wachsen in einer Sprache mit zu erleben.
Nach meinem Studium (Architektur) arbeitete ich in Cape Town, Amsterdam, Kiel, Pietarsaari (Fin), Athen und schliesslich in Los Angeles / San Francisco. Immer versuchte ich zumindest die Grundbegriffe der jeweiligen Sprachen zu verstehen und anzuwenden. Tatsächlich ist es DER Weg um zu den Leuten zu finden und akzeptiert zu werden. Ich habe dies als ausserordentlich bereichernd erfahren.
Dass Englisch in der Schweiz zunehmend Landessprachen verdrängt, ist wohl ein Zeichen der Zeit.
Allerdings stösst es mir immer ungemein auf, wenn ich bei Besuchen in der alten Heimat auf Werbeplakaten, in Zeitungen und sogar in Bundesbetrieben auf Bürotüren Englisch antreffe.
Am wenigsten kann ich mit Wortgebilden anfangen welche von anglophilen Schreibern quasi erfunden wurden... employability... dekarbonisierung... Resourcenengpässe... fooden... signifikant... implementieren... downloaden... admitanz... dedektieren... obsoleszenz...etc.
Für all diese Ausdrücke kenne ich auch auch deutsche (oder französische, italienische) Wörter.
Eines allerdings konnte ich bis heute nicht herausfinden, was bedeutet : Haptischen...??
Alles in Artikeln von Schweizer Zeitschriften gelesen.
Freundliche Grüsse,
Anton Huggler
Das mit den Fremdwörtern ist eben so eine Sache.. Sind sie alt (kommen aus Altlatein und Altgriechisch, oder auch Französisch und Italienisch) und lang schon da, sind sie uns lieb und teuer. Wir wehren uns auch gern gegen Änderungen der Schreibweise. Ich photographiere immer noch gerne, Lichtbilder habe ich aber noch nie gemacht, damit kann ich nichts anfangen und Fotografien sehen mir einfach zu wenig kunstvoll aus, das sind mir dann lieber einfach nur Fotos. Sind sie aber neu und kommen aus dem Englischen (die Fremdwörter), wehren sich viele Menschen strikt dagegen. Es würde die Sprache verunziert. Ich frage mich dann oft, ob es diese Diskussion früher auch gab, als die lateinischen und griechischen Wörter in das damalige Deutsch aufgenommen wurden. Sprache lebt und verändert sich ständig und das ist auch gut so. Und manchmal ist es einfach so, dass neue Dinge in unser Leben kommen, für die es einfach noch keinen Namen gibt, wo man dann den bereits existierenden englischen Namen übernimmt - bei den ganzen technischen Bezeichnungen in der Computerwelt zum Beispiel.
Aus Ihrer Liste sind aber einige Wörter definitiv keine Anlehnungen an das Englische, da ist Ihnen wohl die Amerikanische Kultur etwas zu Kopf gestiegen, von allem anzunehmen, sie hätten es eingeführt. Viele der von Ihnen aufgelisteten Wörter sind nämlich auch im Englischen Fremdwörter und kommen ursprünglich aus dem lateinischen, griechischen oder französischen (Ressourcen, signifikant, implementieren, Admittanz, detektieren, Obsoleszenz, etc). Und wer kann heute schon genau sagen, ob wir im Deutschen das Wort direkt aus dem Lateinischen entlehnt oder den Franzosen geklaut oder den Griechen abgeschaut haben. Oder ob wir zuerst die Englischsprachigen ein Fremdwort entwickeln ließen und uns dann an Ihrer Vorarbeit bedient haben. Haben Sie etwas Fantasie, oder auch Phantasie oder sogar φαντασία (phantasia), wenn es um Fremdworte geht. Nicht alle müssen aus dem Englischen kommen, nur weil sie im Englischen auch vorkommen..
Freundliche Grüße
Sandra Köppel
Ich spreche Dütsch, dumm und einfältig.
Als Zürcheroberländer aufgewachsen, in der Romandie lange gelebt, international beruflich unterwegs, ist Sprache nicht nur Kommunikation. Sie ist auch Teil der Identität, Kultur, Geschichte und des nationalen Zusammenhalts. Dafür ist keine Investition zu teuer. Wir werden genau um diese Vielsprachigkeit im Ausland beneidet. Und wir sehen, wie in zahlreichen Ländern eine Trennung durch die Bevölkerung geht, weil die andere Landessprache nicht Kultur und Geschichte ist. Bewahren wir uns diese Einzigartikeit.
Zudem lerne ich jetzt noch Holländisch, nebst F, E, D und "CH-D" und das ist auch eine persönliche Bereicherung.
Sehr wahr was Th. Rettenmund sagt. Ich habe dieselben Erfahrungen gemacht. Hinzu kommt, dass Englisch eben nicht überall gesprochen wird, z.B. in Südostasien. Fazit: Jede zusätzliche Sprache, die man lernt, ist eine absolute Bereicherung, sowohl persönlich wie auch geschäftlich.
Tatsächlich verstehen Ausländer nicht, dass man in der Schweiz 4-sprachig funktioniert. Ich bin auch einverstanden, dass wir in der Schule schlechtes Deutsch lernen und es für Schweizer eine "Fremdsprache" ist. Eine gelernte Sprache beherrscht man erst nach einem Sprachaufenthalt richtig gut, das gilt auch für Deutsch bei einem Deutschschweizer. Danke für den interessanten Artikel! Herzliche Grüsse aus Paris