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Wie fordern die grossen Themen der Gegenwart das demokratische System der Schweiz heraus? Diese Kernfrage des Auslandschweizer-Kongresses war wohl nie aktueller als heute. Jenen, die am 19. und 20. August 2022 am Kongress in Lugano mitwirken, wird es nicht an Diskussionsstoff mangeln.
Ganz unfreiwillig liefert der diesjährige Auslandschweizer-Kongress in Lugano den Beweis für den schnellen Wandel der Welt, in der wir leben. Festgelegt wurde das Kongressthema – «Vor welchen Herausforderungen steht unsere Demokratie?» – bereits vor gut drei Jahren. Doch sowohl 2020 wie 2021 fiel der Kongress pandemiebedingt zweimal in Folge aus. Und jetzt, wo sich Auslandschweizer:innen aus aller Welt sowie die Mitglieder des Auslandschweizerrats tatsächlich in Lugano treffen können, erscheint das Thema in gänzlich anderem Licht.
Die Frage, welchen grundsätzlichen Herausforderungen eine Demokratie heute ausgesetzt ist, hat mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine eine ganz neue Dimension angenommen. Dabei war zuvor bereits die Corona-Pandemie ein vergleichslos anspruchsvoller «Demokratie-Stresstest».
Gleichzeitig sind ursprüngliche Überlegungen zum Kongressthema keineswegs bedeutungslos geworden: Demokratie muss im Spannungsfeld bestehen können, das sich aus Globalisierung, Migration, Datenschutz, Digitalisierung und der zugleich erschwerten Wahrnehmung der politischen Rechte ergibt. Übersetzt in die Alltagsrealität vieler Auslandschweizer:innen heisst das beispielsweise: Wenn viele die ihnen zugestandenen demokratischen Rechte – das Wählen und Abstimmen – de facto gar nicht ausüben können, dann gilt es Reformen umzusetzen. Diesbezüglich hat der Druck nicht ab-, sondern zugenommen, zumal 2023 wieder National- und Ständeratswahlen anstehen (siehe auch unser Update zum Thema E-Voting).
Wie garantieren wir die weltweit einmaligen demokratischen Grundsätze der Schweiz im Umfeld der erstarkenden Autokratie? So fragte die Auslandschweizer-Organisation 2019 im Hinblick auf den Kongress. Diese Frage stellt sich den Politiker:innen und Expert:innen und den Kongressteilnehmer:innen in Lugano in neuer Dringlichkeit, wobei der Fragenkatalog zur Zukunft auch aus schweizerischer Perspektive in jüngster Zeit stetig umfangreicher geworden ist: Bilden das demokratische System der Schweiz und ihr neutrales Selbstverständnis Schutz vor Bedrohungen? Wie sicher ist die Schweiz derzeit und in Zukunft für Schweizer:innen und Auslandschweizer:innen? Und welches ist die Rolle der Schweiz in diesem grausamen Konflikt? Und schliesslich: Was tut die Weltlage gerade mit der schweizerischen Neutralität?
Fragen verlangen nach Antworten. Und Antworten erfordern Austausch, gegenseitiges Interesse, Dialog. Der 98. Auslandschweizer-Kongress in Lugano setzt auf Dialog. Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft nehmen sich vor Ort einigen der drängendsten Fragen zur Schweizer Demokratie an. Überlegungen und Lösungsskizzen darf man etwa vom Podium mit Vertreter:innen der grossen Schweizer Parteien erwarten. Und einen Blick in die Zukunft wird auch Bundespräsident Ignazio Cassis wagen wollen, der in Lugano zu den Auslandschweizer:innen aus aller Welt spricht.
Am Freitag, 19. August, tagt der Auslandschweizerrat, der gewissermassen das Parlament der Fünften Schweiz darstellt. Am Samstag, 20. August, prägen die Plenarversammlung und Workshops das Geschehen. Eröffnet und abgeschlossen wird die Veranstaltung von Filippo Lombardi, dem Präsidenten der Auslandschweizer-Organisation. Verfolgen lässt sich der Auslandschweizerkongress 2022 auch aus Distanz per Live-Stream.
Auslandschweizer-Organisation, SwissCommunity, Alpenstrasse 26, 3006 Bern, Schweiz | E-Mail | SwissCommunity.org | +41 31 356 61 00
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