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Im Nationalrat sind neu 42 Prozent Frauen vertreten, so viele wie noch nie. Dazu hat auch die überparteiliche Kampagne «Helvetia ruft» der Frauenverbände beigetragen. Projektleiterin Jessica Zuber erklärt, warum das Wahlergebnis für die Schweiz historisch ist.
200 Mitglieder zählt der Nationalrat, die grosse Parlamentskammer, neu sind 84 von ihnen Frauen. Damit steigt der Frauenanteil von 32 Prozent auf 42 Prozent. Im Ständerat, der kleinen Kammer, wird er zwar viel geringer sein. Und doch sagt Jessica Zuber: «Es ist eine historische Frauenwahl.» Die Politologin leitete die «Helvetiaruft»-Kampagne von Alliance F, dem Dachverband der Schweizer Frauenorganisationen. Sie erinnert daran, dass die Schweizer Frauen – erst seit 1971 mit Stimm- und Wahlrecht – ihre Vertretung im Parlament jahrzehntelang bloss in kleinen Schritten steigern konnten: «Es waren immer nur drei bis vier Prozentpunkte mehr.» Jetzt schicken die Wählerinnen und Wähler fast einen Viertel mehr Frauen ins Bundeshaus, ein Rekordzuwachs, bei linken wie bei bürgerlichen Parteien. «Die Schweizer Demokratie gewinnt an Qualität, weil Frauen und Männer nun ausgeglichener vertreten sind», sagt Zuber. Der Erfolg hatte sich mindestens ein Stück weit abgezeichnet. Noch nie kandidierten so viele Frauen, auch belegten sie chancenreichere Listenplätze als bei den letzten Wahlen. Dafür setzte sich «Helvetia ruft» bei tausend Parteisektionen im ganzen Land aktiv ein. Hunderte Kandidatinnen wurden motiviert und im Wahlkampf begleitet. Helvetia rief und wurde gehört, die Zeit war offensichtlich reif. Darauf deuteten laut Zuber mehrere Faktoren hin, besonders der Frauenstreik vom Juni, an dem sich Hunderttausende beteiligten. Zudem wählte das Parlament vor einem Jahr zwei Frauen mit Glanzresultaten in die Landesregierung. Bei bestimmten Themen könnte sich die erhöhte Frauenpräsenz trotz unterschiedlicher Parteizugehörigkeiten auch inhaltlich auswirken, sagt Zuber. So etwa bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, bei Massnahmen gegen Waffengewalt und bei der Umweltpolitik. «Helvetia ruft» macht nach den Wahlen weiter, denn: «Unser Ziel ist die paritätische Vertretung der Geschlechter in beiden Kammern.»
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