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Schwarz ist die Musik…

14.07.2017 – Marko Lehtinen

Der Hype um dieses Musikprojekt war schon riesig, als es noch gar keinen Tonträger gab. Der Basler Musiker Manuel Gagneux malte sich aus, wie es wohl klingen würde, wenn er schwarze Sklavengesänge und Gospel mit schwarzem Metal vermengt – eine zuvor undenkbare Mischung. Es war ein Jux, in den sich Gagneux jedoch mit Inbrunst hineinkniete.

Vor knapp einem Jahr stellte der Sänger und Gitarrist, der zuvor auch in New York gelebt hatte, die ersten Resultate seines Experiments unter dem Namen Zeal & Ardor ins Netz – und löste damit eine regelrechte Lavine aus. Ein Journalist des bedeutenden amerikanischen Musikmagazins «Rolling Stone» bekam das Lied «Devil is Fine» zu hören und war derart begeistert, dass er seine Liebe für das obskure Projekt aus Basel weltweit kundtat. Die mediale Aufmerksamkeit war daraufhin beispiellos, eine ganze EuropaTournee mit Abstechern in die USA wurde gebucht, und kein Geringerer als Slash von Guns N’Roses lobte Zeal & Ardor als eines der spannendsten Musikprojekte der vergangenen Jahre – bevor das Debüt überhaupt auf dem Markt war.

Nun ist es so weit: Seit einigen Monaten steht das Album mit dem ironischen Titel «Devil is Fine» endlich in den Läden. Und es hält, was der Hype versprochen hat. Das mit knapp einer halben Stunde kurze Album verbindet in absolut verblüffender Weise schwarze Roots Music mit weissem Black Metal. Da wechselt leidenschaftlicher Gospel mit finsterem Kreischen und schnellen Blastbeats. Da geschieht eine Fusion von Mainstream und Untergrund, Groove und Härte.

Zeal & Ardor: «Devil is Fine» (Radicalis).

Gagneux hat eine kraftvolle Stimme, die er in leidenschaftlichen Ausbrüchen ausspielt. Er hat ein Flair für Metal und auch für die grosse Melodie. Und so wundert es nicht, dass Zeal & Ardor am Ende einem grossen Pop-Publikum ebenso zusagt wie der introvertierten Black-Metal-Szene. Einen kleinen Abstrich aber gibts: Auf die Dauer eines ganzen Albums verliert der Jux an Reiz. Man darf also gespannt sein, ob Zeal & Ardor den Spannungsbogen und das Interesse des Publikums mit einem nächsten Werk wird halten können.

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