Die 5G-Gegnerschaft in der Schweiz ist bunt gemischt. Hier die schwer verständlichen Verschwörungstheoretiker, dort die grosse Gruppe jener, die sich explizit von ihnen abgrenzt: Heimat- und Naturschützer, Konsumkritikerinnen, Digitalgestresste, Strahlensensible, die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz, linksgrüne und rechtskonservative Politikerinnen und Politiker. SP-Nationalrätin Martina Munz (SH) trug deren Bedenken ins Bundesparlament.
Munz sagt, sie sei nicht technologiefeindlich. Doch die Schweiz müsse die 5G-Technik mit möglichst geringer Strahlenbelastung einführen: «Acht Prozent der Bevölkerung bezeichnen sich als elektrosensitiv.» Statt die 5G-Signale jede Mauer durchdringen zu lassen, schliesse die Schweiz die Häuser besser an ein gutes Glasfasernetz an, fordert die Nationalrätin. So bleibe man laut Munz in der Wohnung vor unerwünschter Funkstrahlung geschützt.
Wie viel solche Strahlung den Leuten zugemutet wird, ist in der Schweiz gesetzlich festgelegt. Die geltenden Grenzwerte beim Mobilfunk will der Bundesrat beibehalten, wie er im Frühling entschied. Damit kam die Landesregierung eher den 5G-Kritischen entgegen als der Telekombranche. Diese wünschte sich eine Lockerung, um weniger Antennen installieren zu müssen.
5G-Promotoren betonen Chancen
Mit Einsprachen gegen Sendeanlagen mussten die Schweizer Mobilfunkunternehmen in den letzten zwanzig Jahren zwar immer wieder rechnen. Doch so stark wie bei 5G war der Widerstand noch nie. «Irrational» sei dies, befand die einflussreiche liberale Denkfabrik Avenir Suisse. Die bürgerliche «Neue Zürcher Zeitung» wiederum sieht eine «Querfront gegen den Fortschritt» am Werk. Die Telekombranche selber warnt vor gravierenden Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit der Kommunikationsnetze und fordert mehr Unterstützung durch die Politik. Im nationalen Parlament werden nun befürwortende Stimmen laut, bei Grünliberalen und Freisinnigen: Die 5G-Digitalisierung biete Chancen, nicht nur wirtschaftlich, auch punkto Nachhaltigkeit, zum Beispiel in der Landwirtschaft.
Kommentare
Kommentare :
Geräte im 2G-Netz können nicht geortet werden und man kann auch keine unverlangte Werbung auf sie senden. Man kann mit ihnen telefonieren und SMS schicken.
Eine schöne Enteignungspolitik, die wir Doris Leuthard zu verdanken haben: erst das analoge Fernsehen via Antenne oder Kabel, dann das UKW-Radio gegen DAB und nun zwangsweise die Anschaffung eines Smartphones.
Einfältig, wie ich wohl bin, dachte ich immer die Politik wäre für die Bürger da ...
Hier in Nordamerika/ Canada wird viel weniger darüber diskutiert. Wir werden einfach informiert von den grossen Betreibern, dass das mehrfache an Kapazität erhalten. Aber man muss sich die Gegenseite anhören und informieren. Die Menschheit will in die Natur sich einmischen und korrigieren, verbessern und am Ende kommt es nicht gut. Wir wollen unsern Kindern ein besseres Leben geben? Ich frage mich, was ist denn besser damit wir mehr besitzen nach aussen besser aussehen, aber innerlich zugrunde gehen.
Dann geht es nur noch um Wissenschaft/Umweltmedizin/Hochfrequenz-Technik/Naturheilkunde/Baubiologie und jeden Strohhalm den Sie ergreifen können um da noch heraus zu kommen. Vor allem dann wenn die Sender vor Ihre ETW montiert werden und Sie nicht einfach mal kurz sofort umziehen können.
Bitte nehmen Sie es mir nicht übel, dass Kommentare zum Thema Mobilfunk in den letzten Jahren immer dringlicher und energischer verfasst werden - da die Belastungen und sowieso auch die überall spürbaren Gefahren immer unerträglicher werden.
Was passiert?: Man hat es mit einem dichten Lügengebilde wie früher bei Amalgam und Asbest zu tun.
1. Wer am meisten von 5G profitieren wird, sind die Grosskonzerne, die mehr Information über die Benutzer sammeln können.
2. Wollen wir einem totalitären Staat, der (wie Patrik Schmuki in seinem Kommentar beschreibt) Verträge bricht, unsere persönlichen Daten und alle unsere Interessen, etc. anvertrauen?
Carl HONORÉ.
- "Eloge de la lenteur. Et si vous ralentissiez ?" (Carl Honoré). https://www.payot.ch/Detail/eloge_de_la_lenteur-honore_carl-9782501089524?fp=1
- "La Lenteur", le septième roman de Milan Kundera . https://fr.wikipedia.org/wiki/La_Lenteur
Er hat wohl den Nagel auf den Kopf getroffen. Den Chinesen ist nicht zu trauen, dass zeigt sich alle Tage wieder. Ich glaubte, die Schweiz ist doch nicht blind!