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Und schon war sie wieder im Mittelpunkt, die gute alte CD: Mitten im riesenhaften Peking überreicht Ilona Schmiel, Intendantin des Tonhalle-Orchesters Zürich, der Leiterin des Beijing Music Festivals die famose Box «Celebrating 150 Years Tonhalle Orchester Zürich». Auf Tournee machten die 14 CDs zwei Tage später in Schanghai als Mitbringsel beim Schweizer Konsul genauso gute Figur.
Naturgemäss konnten nicht die ganzen 150 Jahre abgebildet werden, auch wenn im frühen 20. Jahrhundert bereits die Ära der Schellack-Platten begann. Somit sind keine Aufnahmen von Friedrich Hegar überliefert, dem ersten Chefdirigenten. Aber dank zahlreicher Radio-Aufnahmen sitzt der Klassikfreund ab 1942 im Tonhalle-Saal, hört, wie Volkmar Andreae Anton Bruckners 7. Sinfonie dirigiert. Er leitete das Orchester 43 Jahre lang.
Nach dem Schweizer Chefdirigenten Erich Schmid wird man 1957 mit Hans Rosbaud international – und bleibt es auch mit Rudolf Kempe, Gerd Albrecht, Christoph Eschenbach, Hiroshi Wakasugi, Claus Peter Flor, David Zinman und Lionel Bringuier.
Mit dem jungen Franzosen kam 2014 auch die deutsche Intendantin Ilona Schmiel nach Zürich, die prächtig über die Institution Orchester schwärmen kann. Doch sie weiss auch, dass sie nicht die Kapitänin eines neuen hippen Schnellbootes ist, sondern eines 150-jährigens Dampfers. Einem Klangkörper merke man nicht das Alter an, meint sie, aber man spüre, wenn in einem Orchester immer eine hohe Qualität und eine Tradition an die nächstfolgenden Generationen weitergegeben wurden: «Der Stolz auf die eigene Leistungsfähigkeit, die bestehende Tradition und eine unverwechselbare Klangvorstellung.»
Ein so altes Orchester zeichne ein Spiel von höchster künstlerischer Qualität, grösstmögliche Flexibilität im Repertoire, die Beherrschung von stilistischer Vielfalt, eine starke Prägung durch die jeweiligen Chefdirigenten sowie Offenheit für Gastdirigenten aus.
So ist es hochspannend, auf den CDs dasselbe Orchester mit 20 unterschiedlichen Dirigenten zu hören, durchaus auch mit weltberühmten Gästen wie Bernard Haitink oder Lorin Maazel. Sämtliche Aufnahmen sind erstmals auf CD zu hören. Von Haydn bis Heinz Holliger reicht das zeitliche Spektrum der Werke – von 1771 bis 1995. Auf die Zukunft darf Zürich dank der Verpflichtung von Chefdirigent Paavo Järvi gespannt sein. Nebenbei: Die ersten CD-Aufnahmen mit Werken von Olivier Messiaen (!) sind bereits geplant.
Tonhalle Orchestra Zurich: Celebrating 150 Years, 14 CD, Sony 2018
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