Die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer in Deutschland

Die Auslandschweizerorganisation Deutschland ist die Dachorganisation von aktuell 40 Schweizervereinen und Wirtschaftsclubs in Deutschland, wo rund 96 000 Schweizer:innen – davon etwa 41 000 ohne anderen Pass – leben.  Deutschland ist besonders wegen der Sprache, der Nähe zur Schweiz, der guten Arbeits- und Lebensbedingungen seit Jahren – nach Frankreich – das Land mit den meisten Auslandschweizer:innen. Auch viele Rentner:innen zieht es wegen der geringeren Lebenshaltungskosten nach Deutschland, mit steigender Tendenz. Am 10.-11. Mai 2024 findet in Lübeck die meist alljährliche Konferenz der deutschen Schweizervereine statt.

Viele Vereine sind weit über hundert Jahre alt. Die Schweizerische Wohltätigkeitsgesellschaft Berlin e.V. wurde als erste 1844 gegründet und entält im Namen bereits eine der Hauptintentionen der Vereine. So heisst es in den Statuten des Schweizer Vereins München… „anwesende Schweizer treten zu einer Gesellschaft zusammen, die den Zweck hat, schweizerischen Sinn und Geselligkeit zu pflegen, so wie hülfsbedürftige Landsleute zu unterstützen.« Diese Werte gelten noch immer und zeigten sich auch bei der Gründung eines «jüngeren» Vereins Helvetia Jestetten 1945. Nach Kriegsende kümmerte sich dieser um die Verteilung von aus der Schweiz gesponserte Güter an die arme, vom Krieg gezeichnete Bevölkerung. Diese sollten nicht in den Händen der französischen Besatzer verschwinden. Als diese anordneten, dass – ausser den ansässigen Schweizern – alle im Jestetter Zipfel umgesiedelt würden, soll es noch ab Abend vor der Abreise zu Heiraten gekommen sein. Die Schweizer kümmerten sich in der Folge um die verlassenen Höfe, bis die Weggewiesenen wieder zurückkommen durften. Der Schweizer Club Dresden, gegründet 1992 ist der jüngste im Bunde.

Die Notwendigkeit der Unterstützung Hilfsbedürftiger und die Bedeutung als Informant für Neuregelungen in der Schweiz ist durch das Internet, das die meisten Informationen parat hat, in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Trotzdem ist das Verbundheitsgefühl nach wie vor ein zentraler Faktor. Einige Vereine suchen verstärkt nach jungen Mitgliedern, denn die Möglichkeiten an Veranstaltungen nehmen mit dem Altern der Verantwortlichen ab, was auch einen Negativkreislauf bewirken kann. In diesem und letzten Jahr löste sich je ein Verein auf.

Andere Vereine – vor allem in den grösseren Städten – verzeichnen eine stabile Mitgliederzahl, bieten ein vielseitiges Programm für jung und alt, und reisen sogar einmal im Jahr gemeinsam in die Schweiz. Viele Vereine stellen sich auf Ihren Webseiten vor und einige sind auch auf Instagram vertreten.