Aus dem Bundeshaus
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Die Pandemie, die uns seit Anfang 2020 in Atem hält, wirkt sich auch auf das konsularische Netz der Schweiz aus. Die Aufgaben im Bereich des konsularischen Schutzes und der sozialen Hilfe gewannen an Bedeutung. Gleichzeitig war der Weg zu den Schaltern der konsularischen Vertretungen vielerorts erschwert oder sogar verunmöglicht, weil Pandemiebestimmungen die Bewegungsfreiheit einschränkten. Selbst Routineaufgaben wurden behindert, obwohl der virtuelle Schalter der Konsularischen Direktion ohne Unterbrechung verfügbar blieb und das gesamte konsularische Netzwerk seine Dienste aufrechterhielt.
Mehrere Schweizer Vertretungen suchten in der schwierigen Lage nach neuen Wegen, um mit den Schweizerinnen und Schweizern vor Ort in Kontakt zu bleiben, ihren Puls zu fühlen und ihnen konkrete Dienstleistungen anzubieten. Die drei Schilderungen aus Bangkok, San José und Ottawa veranschaulichen die Beweglichkeit des konsularischen Netzes der Schweiz und der EDA-Mitarbeitenden bei der Erfüllung ihres Auftrags – egal unter welchen Umständen. Die Zukunft wird zeigen, ob diese Erfahrungen die ordentlichen Aufgaben des konsularischen Netzes auch längerfristig bereichern werden.
Krisen machen erfinderisch. Als sich im März 2020 die Lage in Thailand und den umliegenden Ländern im Zuge der Corona-Pandemie zuspitzte, entschied die Schweizerische Botschaft in der Hauptstadt Bangkok, ihre digitale Kommunikation zu verstärken. In weniger als vier Wochen wandte sich Botschafterin Helene Budliger Artieda mit insgesamt 18 Videonachrichten in drei Sprachen an die Auslandschweizergemeinden, um sie über die neusten Entwicklungen und Empfehlungen zu informieren.
Daraus entstand die Idee, eine regelmässige virtuelle «Gemeindeversammlung» ins Leben zu rufen. #AskTheEmbassy feierte ihre Premiere am 22. Juni 2020 und war die erste von insgesamt 16 Facebook-Live-Veranstaltungen für die Schweizer-Gemeinden in Thailand, Laos, Kambodscha, Malaysia und Myanmar. Diese umfassen insgesamt rund 13 000 Schweizerinnen und Schweizer.
Gemeindeversammlungen haben in der Demokratie schweizerischer Prägung eine lange Tradition. Entsprechend positiv war die Reaktion der Auslandschweizergemeinschaft. Angesichts der vielen eingegangenen Fragen haben wir entschieden, das neue Kommunikationsgefäss weiterzuentwickeln. So hiessen wir für die Sendung bereits zweimal einen besonderen Gast bei uns «im Studio» willkommen. Zuerst beantwortete der regionale Generaldirektor der LufthansaGruppe brennende Fragen zum Thema «Reisen in Zeiten von Corona». Und im Februar 2021 beehrte uns der thailändische Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul, der die eingegangenen Fragen zum Thema «Impfungen für Ausländerinnen und Ausländer in Thailand» aus erster Hand beantwortete. Bleiben Sie gespannt auf zukünftige Überraschungen!
Das regionale Konsularzentrum in der costaricanischen Hauptstadt San José, das für rund 6000 Schweizer Bürgerinnen und Bürger in sechs zentralamerikanischen Ländern zuständig ist, organisierte während der Corona-Pandemie ein virtuelles Treffen, um sich selber vorzustellen und auf Bürgeranfragen zu reagieren.
Eine nächste Veranstaltung wird in hybridem Format stattfinden: Sechs Kolleginnen und Kollegen, die sich in unseren sechs Vertretungen in Zentralamerika mit konsularischen Dienstleistungen befassen, werden sich in Costa Rica physisch treffen und eine virtuelle Diskussion mit unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern führen – ganz nach dem Motto: «Sechs Länder, aber eine Region»! Alle sechs Länder – Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama – haben ähnliche Herausforderungen zu bewältigen.
Zu betonen ist, dass zum Beispiel der Passantragsprozess nicht online angeboten werden kann. Wir organisieren deshalb auch in diesem schwierigen Jahr Touren mit den mobilen Passstationen in den Nachbarländern ohne konsularische Dienstleistungen. Dies ist ein sehr geschätztes Angebot, das sich bislang bewährt hat.
Im Fokus stehen schliesslich unsere älteren Mitbürgerinnen und -bürger, die von der Pandemie besonders betroffen sind: Mitarbeitende der Botschaft werden in eher abgelegene Gebiete reisen, um die Anliegen unserer Rentnerinnen und Rentner zu erfahren und ihre Fragen zu beantworten. Dies verleiht unseren Dienstleistungen nicht nur ein menschliches Gesicht, sondern hilft uns, die Bedürfnisse älterer Auslandschweizerinnen und -schweizer besser zu verstehen.
Die Corona-Pandemie hat unsere Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Sie hat aber unseren Horizont auch erweitert. So bietet es sich angesichts der globalen Dimension der Krise an, bei der Suche nach guten Ideen für die konsularische Arbeit über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Zur Nachahmung inspiriert haben uns in Kanada schliesslich die «konsularischen Sprechstunden» der Schweizer Botschaft in Thailand (siehe Beitrag ganz links). Es galt aber, bei der Vorbereitung des «virtuellen TownhallMeetings» die kanadischen Besonderheiten zu beachten: Die schiere Grösse und die föderale Struktur Kanadas führen dazu, dass die Corona-Regeln je nach Provinz unterschiedlich sind.
Nebst der Botschaft in Ottawa ist die Schweiz mit Generalkonsulaten in Montreal und Vancouver präsent. Sie sind Anlaufstellen für die 40 000 in Kanada registrierten Schweizerinnen und Schweizer. Daher war es wichtig, alle drei Schweizer Vertretungen einzubeziehen und zuzuschalten. So konnten die Kenntnisse aus den verschiedenen Regionen einfliessen und die beiden Landessprachen Kanadas, Englisch und Französisch, berücksichtigt werden. Umgesetzt haben wir dies mit einem Zoom-Streaming via Facebook-live, das zeitgleich über die drei FacebookSeiten der Vertretungen Ottawa, Vancouver und Montreal lief. Mit gut 500 erreichten Personen war das Interesse am Angebot gross, die gestellten Fragen vielfältig und die Reaktionen positiv. Das bestärkt uns in der Absicht, das Potenzial digitaler Formate für unsere Arbeit auch nach der Pandemie zu nutzen.
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