1. August-Ansprache an die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer – Bundespräsidentin Viola Amherd

«Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Hinter mir sehen Sie Berge wie das Matterhorn, den Chasseral, den Säntis, Eiger, Mönch und Jungfrau. Ich hoffe, ich projiziere Ihnen mit diesem Panorama ein Stück Heimatgefühl auf den Bildschirm.

Wie die Berge unsere Landschaft prägen, prägen Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, das Bild der Schweiz in der Welt. Wir mögen von der fünften Schweiz sprechen oder vom 27. Kanton. In Wahrheit gibt es aber keine Kategorien.

Die Schweiz ist eine Willensnation und unsere Verbundenheit macht an keiner Grenze halt.

Am 1. August spürt man das ganz besonders. Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer machen diesen Tag auch ausserhalb unseres Landes zu einem aussergewöhnlichen. Man trifft sich, tauscht sich aus und feiert gemeinsam die Geburtsstunde unserer Nation. Damit zeigen Sie, dass Sie zwar eine neue Heimat gefunden, aber die alte nicht vergessen haben.

Viele unter Ihnen pflegen weiterhin enge Kontakte in die Schweiz und besuchen sie regelmässig. Dieser Austausch ist wertvoll für Sie und gleichzeitig eine Bereicherung für unser Land. Sie haben eine einzigartige Perspektive, die sowohl die Schweiz als auch Ihr neues Heimatland umfasst.

In der heute zunehmend polarisierten Welt braucht es überall Menschen, die Brücken bauen. Es ist Teil unserer Schweizer Kultur, dass wie aufeinander zugehen und miteinander sprechen. Gehen Sie als Schweizer Vorbild voran und vermitteln Sie diese demokratische Tradition auch in Ihrem Umfeld in den Ländern, in denen Sie heute wohnen.

Gleichzeitig lade ich Sie ein, Ihre Sicht auch in der Schweiz einzubringen. Unsere direkte Demokratie lebt davon, dass Bürgerinnen und Bürger sie mitgestalten und mitreden. Verleihen Sie darum Ihrem politischen Willen Ausdruck und machen Sie Gebrauch von der Möglichkeit, abzustimmen.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger im Ausland

Die vergangenen Jahre mit der Pandemie, dem Krieg in der Ukraine und leider zahlreichen weiteren Konflikten haben uns in Erinnerung gerufen, wie wertvoll es ist, wenn man in Sicherheit leben kann.

Vielleicht spüren auch Sie die Auswirkungen von Krisen, und Ihre Lebensumstände sind schwieriger geworden. Indem Sie Ihre Informationen bei unseren Aussenstellen auf dem neusten Stand halten, können wir Sie unterstützen, wenn Sie uns brauchen.

Die Schweizer Berge, die Sie hinter mir sehen, erinnern uns nämlich auch daran, dass wir gemeinsam Höhen und Tiefen überwinden können.

Im Namen des Bundesrates wünsche Ihnen an diesem 1. August viel Freude, Unbeschwertheit und Momente der Verbundenheit.»