Schweizerinnen und Schweizer in Kanada

Etwas mehr als 40 000 Schweizer Bürger leben in Kanada und bilden damit nach Frankreich, Deutschland, Italien und den USA die fünftgrösste Schweizer Gemeinschaft ausserhalb der Schweiz. Kanada ist ein zweisprachiges Land, das eine Amtssprache mit der Schweiz teilt, nämlich Französisch, und das gerade die 40-Millionen-Einwohner-Marke überschritten hat. Die Grösse des Landes ist schwer zu erfassen. Kanadas Fläche ist 242 Mal so gross wie jene der Schweiz, das Land grenzt an drei Ozeane – den Atlantik, den Pazifik und das Nordpolarmeer um die Arktis – und durchquert sechs Zeitzonen.

Die Schweizer Einwanderung nach Kanada begann Ende des 16. Jahrhunderts, wobei Schweizer Söldner zu den ersten Ankömmlingen gehörten. Die Schweizer leisteten wichtige Beiträge zur Armee, insbesondere im Krieg von 1812. Schweizer Farmer und Pioniere spielten eine Rolle bei der Entwicklung Kanadas, da die ersten Schweizer Siedler Land erhielten und zur Landwirtschaft und zum Handel beitrugen. Beispielsweise wurde die Region La Pocatière in Québec von Schweizer Bauern gegründet.

Die Schweizer Bergführer, die seit 1899 und über vier Generationen hinweg die Rocky Mountains erkundeten, trugen dazu bei, die Bergkultur im Westen Kanadas zu prägen. Im Jahr 1912 wurde in Golden, British Columbia, das Schweizer Dorf Edelweiss gebaut, damit die Bergführer und ihre Familien dauerhaft dort leben konnten.

Heute sind die Schweizer in Kanada eine vielfältige Kombination aus Einwanderern der ersten Generation und jenen von uns, die tiefere Wurzeln haben. Kanada ist für seine gastfreundliche und «absorbierende» Kultur bekannt, und die Mehrheit von uns ist ebenso kanadisch wie schweizerisch.

Obwohl es von Küste zu Küste Dutzende von Schweizer Clubs, Vereinen und Handelskammern gibt, gibt es in Kanada keinen Dachverband. Heute verzeichnen viele «traditionelle» Schweizer Clubs einen Rückgang der Mitgliederzahlen, da sich neue, weniger formelle und weniger traditionelle Kommunikationswege herausbilden.